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Gründungszuschuss

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Nachgefragt bei Min von Cramer: Konflikte im Team, was tun?


Seit 5 Jahren betreibt Wiebke P. (39) in Oldenburg ein kleines Einzelhandelsgeschäft und beschäftigt mittlerweile 5 Mitarbeiterinnen. Es läuft ganz gut und die Zahlen stimmen. Aber im Team gibt es immer wieder Konflikte und Streitigkeiten untereinander und das kostet viel Zeit und Nerven, zum Beispiel wenn es um die gegenseitige Vertretung im Krankheitsfall geht. Was kann ich tun?

Min von Cramer (43), Gründungs- und Unternehmensberaterin aus Verden bei Bremen antwortet:

Liebe Wiebke P., erst einmal sind Sie mit diesem Thema in guter Gesellschaft. In Deutschland wird rund 15 Prozent der Arbeitszeit mit dem Austragen von Konflikten verbracht. Zeit, die wir meist lieber in wichtigere Dinge investiert wüssten.

Wobei es sehr wichtig ist, Konflikte auszutragen, es ist also keine verlorene Zeit. Ruth Cohn prägte die Regel: „Störungen haben Vorrang“. Denn nichts schürt Konflikte mehr als sie zu ignorieren. Teams bestehen aus sozialen Wesen, die sehr unterschiedlich denken, handeln und fühlen und die unterschiedliche Erfahrungen mitbringen, eben aus Menschen. Lösungen lassen sich nur im Kontakt und im Gespräch finden. Und oft sind Konflikte auch Chancen für Veränderung und der „Dünger für den Entwicklungsprozess“ des Teams. Wenn Sie schwierige Situationen gemeinsam bestehen, schweißt das das Team zusammen.

 

Harmloser Streit versus Konflikt mit Handlungsbedarf

Ein Konflikt kann sich als Auseinandersetzung, als Streit oder gar als Zerwürfnis darstellen. Unterschiedliche Ziele, Wünsche, Werte oder Gefühlslagen der Kommunikationspartner (hier Teammitglieder) treffen aufeinander, was ganz normal ist und uns täglich dutzendfach begegnet. Meist finden sie dann rechtzeitig undramatische Lösungen und handeln einen tragbareren Kompromiss untereinander aus.

Wenn aber beispielsweise die Frage - wer springt am Samstag für die kranke Kollegin ein? - die Stimmung kippen lässt, zu Sprachlosigkeit oder zu Gefühlsausbrüchen führt, Einzelne die Fassung verlieren und die Arbeitsfähigkeit des Teams schwindet, dann besteht akuter Handlungsbedarf.

 

Was Sie tun können

Zunächst sollten Sie sich fragen, ob die bestehenden Vertretungsregelungen klar genug sind und auch ausreichend kommuniziert wurden. Ansonsten wäre dies tatsächlich ein vermeidbarer Konflikt.

Wenn Sie das gemacht haben und es kriselt trotzdem, dann liegt die Vermutung nahe, dass die „Samstagsfrage“ nur das Symptom und nicht etwa die Ursache des Konfliktes ist. Teamkonflikte sind beispielsweise vorprogrammiert, wenn Unsicherheiten bezüglich der Rollen der Teammitglieder bestehen, gemeinsame Regeln für den Umgang und Gruppenziele fehlen, Zuständigkeiten und Kompetenzen unklar sind oder einfach auf der Beziehungsebene der Wurm drin ist.

 

Eine gute Konfliktkultur entwickeln

Eine „gute“ Konfliktkultur im Team fällt nicht vom Himmel, sie lässt sich auch nicht verordnen. Und selbst wenn alle Beteiligten guten Willen zeigen, ist das noch kein Garant für eine Klärung. Eine wichtige Voraussetzung für die Konfliktfähigkeit des Teams ist nach meiner Ansicht, dass ein tragfähiges Fundament aus Offenheit und Vertrauen besteht. Und dafür können und sollten Sie als Chefin den Rahmen schaffen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Mir geht es nicht darum stundenlange Gesprächskreise zu empfehlen, in denen Befindlichkeiten breit getreten werden. Ich bin ein großer Fan von Effizienz. Dennoch scheint es mir unerlässlich, dass Teams sich die Zeit nehmen, um sich über die Arbeit auf sachlicher, zwischenmenschlicher und persönlicher Ebene auszutauschen.

 

Externe Unterstützung und Förderung

Dabei kann es sinnvoll sein, sich auch mal externe Unterstützung dazu zu holen, denn nicht immer lassen sich Konflikte intern klären. Auch gibt es Grenzen, in wie weit Sie als Chefin zugleich Konfliktmoderatorin sein können. Weitere Kollegen aus dem gruendungszuschuss.de-Beraternetzwerk und ich sind für das Programm unternehmensWert:Mensch als Prozessberater gelistet. Darüber lassen sich u.a. solche moderierten Gruppenprozesse mit bis zu 80 Prozent der Kosten fördern, eine tolle Sache.

Kontakt aufnehmen zu Min von Cramer und den anderen Expert(inn)en des gruendungszuschuss.de-Beraternetzwerk.

 

 

Verfasst von Andreas Lutz am 04.03.2016 13:36
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=52&showblog=3565

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