Blog: News & Tipps

Gründungszuschuss

Wichtige rechtliche Änderungen, Tipps zu Steuer und Sozialversicherung, Ideen für mehr Erfolg vor und nach der Gründung - in unserem News-Blog berichten wir ganz aktuell. 

Was sich 2013 ändert: Steuerberater teurer, Aufbewahrungsfrist kürzer ...


An Jahresausblicken dieser Art herrscht zurzeit in den Medien kein Mangel, wir konzentrieren uns allerdings auf die Änderungen, die für Gründer und Selbständige relevant sind.

* GEZ: Ab 1.1. müssen Sie Rundfunkbeitrag bezahlen, unabhängig davon, ob Sie Empfangsgeräte besitzen. Selbständige, die ihr Büro nicht zuhause haben, zahlen doppelt Beiträge. Bei mehreren Firmen in einer Bürogemeinschaft ist jede einzelne beitragspflichtig - Wohngemeinschaften zahlen dagegen nur noch einen Beitrag. Was Sie zahlen müssen und was Sie dagegen tun können, beschreiben wir in einem der nächsten Newsletter ausführlicher.

* Steuerberater werden teurer, von einer Erhöhung um rund 15 Prozent ist in den Medien die Rede. Grund dafür: Die Bundesregierung hat kurz vor Jahresende eine Änderung der Steuerberatergebührenverordnung beschlossen. Auch hierzu werden wir noch ausführlicher berichten - mit Tipps, wie Sie die Auswirkungen auf Ihre Steuerberaterrechnung prognostizieren und vorausschauend mit Ihrem Steuerberater verhandeln können.

* Porto: Standardbriefe kosten künftig 58 statt 55 Cent. Wer noch alte Briefmarken hat, sollte sich 3-Cent-Ergänzungsbriefmarken kaufen. Teurer wird auch der Maxibrief (500 bis 1.000 Gramm): Hier steigt das Porto von 2,20 auf 2,40 Euro. Bei Kompaktbrief (90 Cent) und Großbrief (1,45 Euro) ändert sich nichts.

* Aufbewahrungsfrist verkürzt: Firmen mussten bisher Rechnungen und andere Belege zehn volle Kalenderjahre aufbewahren. Von 2013 an gilt eine Aufbewahrungsfrist von acht und ab 2015 von sieben Jahren. Das schafft Platz im Aktenschrank bzw. Keller! Die Regelung ist Teil des "Jahressteuergesetzes 2013", das noch nicht endgültig beschlossen ist.

* Aus 400- werden 450-Euro-Jobs: Die Entgeltgrenze wird um 12,5 Prozent angehoben und die Minijobs damit für Arbeitgeber und -nehmer noch attraktiver. Die geringfügige Beschäftigung ist mit berechenbaren Sozialversicherungsabgaben verbunden und steuerlich begünstigt. Für viele kleine Unternehmen ist sie der erste Schritt auf dem Weg zum ersten "richtigen" Angestellten.

* Ebenfalls um 50 Euro angehoben wird die Entgeltgrenze für Midijobs. Die entsprechenden Regelungen greifen künftig bei einem Einkommen von 450,01 bis 850 (statt bisher 800) Euro.

* Rentenversicherung bei Minijobs: Bisher konnten Arbeitnehmer freiwillig den vom Arbeitgeber abgeführten Beitrag zur Rentenversicherung aufstocken, sodass dieser als Beitrag zählt und den Rentenanspruch erhöht oder ihn überhaupt erst begründet. Das ist z.B. für alle interessant, die neben der Selbständigkeit einen Minijob haben. Für neue Minijobber ist dies künftig der Standard, sie müssen aktiv eine Befreiung beantragen.

* Unisex-Tarife: Bereits seit 21.12.2012 gelten bei vielen Versicherungen Unisex-Tarife, sodass Männer und Frauen gleiche Beiträge zahlen. Die stärksten Auswirkungen hat dies auf die Basis-Rente (auch bekannt als "Rürup-Rente"), eine der wichtigsten Formen der Altersvorsorge für Selbständige. Frauen profitieren davon, Männer, die aufgrund ihrer kürzeren Lebenserwartung bisher weniger Beiträge bezahlt haben, zahlen dagegen mehr. Unsere Schwesterfirma Bonsai Kredit GmbH hat für Gründer und Selbständige Sonderkonditionen ausgehandelt, die den Nachteil der Unisex-Tarife für Männer größtenteils aufwiegen und Frauen einen zusätzlichen Kostenvorteil bringen.

* Altersvorsorge besser gefördert: Bisher konnte man 20.000 Euro pro Kopf und Jahr steuerbegünstigt investieren, z.B. in die Basisrente, ab 2013 werden es 24.000 Euro pro Jahr sein.

* Der Beitragssatz zur Rentenversicherung sinkt von 19,6 auf 18,9 Prozent (-0,7 Prozentpunkte): Davon profitieren Selbständige, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind (oder freiwillig Beiträge zahlen), und natürlich alle, die als Arbeitgeber Rentenversicherungsbeiträge für ihre Arbeitnehmer (mit)bezahlen.

* Trotzdem zahlen "Gutverdienende" nicht weniger, denn weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wurde die Beitragsbemessungsgrenze um 200 Euro von 5.600 auf 5.800 Euro erhöht, so dass es bei einem Maximalbeitrag von 1.096,20 Euro bleibt (-1,40 Euro). Zuvor hatte sich die Regierung drei Jahre Zeit gelassen für eine Erhöhung diesen Umfangs. Ausnahme: In den neuen Bundesländern steigt die Beitragsbemessungsgrenze nur um 100 Euro auf 4.900 Euro, so dass sich hier beim Maximalbeitrag eine Entlastung um 14,70 Euro auf 926,10 Euro ergibt.

* Außerdem steigt zugleich der Beitrag zur Pflegeversicherung, wenn auch "nur" um 0,1 Prozentpunkte, Kinderlose zahlen künftig 2,3 Prozent, Versicherte mit Kindern 2,05 Prozent. Zugleich steigt die Beitragsbemessungsgrenze von 3.825 auf 3.937,50 Euro. Diese Beitragsbemessungsgrenze gilt auch für die gesetzliche Krankenversicherung, bei der die Beitragssätze unverändert bei 15,5 bzw. ermäßigt 14,9 Prozent bleiben.

* "Pflege-Bahr": Da die normale Pflegeversicherung trotz Beitragserhöhungen sowohl bei privat als auch gesetzlich Versicherten nicht ausreichen wird, ist eine private Pflege-Zusatzversicherung sinnvoll. Diese wird künftig steuerlich gefördert: Ab einem Mindestbeitrag von zehn Euro gibt es einen Zuschuss von fünf Euro. Die Zulage kann 2014 beantragt werden - rückwirkend für 2013.

* Elektronische Steuerkarte: Sie wurde bereits zweimal verschoben und kommt auch jetzt nicht zum Januar 2013. Als Arbeitgeber müssen Sie im Verlauf des Jahres die Lohnabrechnung auf das neue Verfahren umstellen.

* Die Übungsleiterpauschale steigt von 2.100 auf 2.400 Euro, die Ehrenamtspauschale von 220 auf 720 Euro: Von der Übungsleiterpauschale profitiert, wer nebenberuflich z.B. in Vereinen als Trainer, Ausbilder oder Betreuer tätig ist.

* Von der Umsatzsteuer befreite Rechnungen an Firmen im EU-Ausland: Hier muss neben der Umsatzsteuer-ID des Kunden ab 1.1.2013 zwingend der Hinweis "Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers" stehen. Die bisher üblichen Angaben, z.B. "Reverse Charge", reichen nicht mehr aus.

* Gnadenfrist bei Elster-Signatur: Umsatzsteuervoranmeldungen, zusammenfassende und Lohnsteuermeldungen müssen schon seit Jahren online eingereicht werden, bisher unverschlüsselt, seit dem 1.1. nur noch verschlüsselt mit einer Elster-Signatur. Wie man diese bekommt, hatten wir im letzten Newsletter erklärt. Mit dem Versand der nötigen Unterlagen ist die Steuerverwaltung wohl selbst nicht nachgekommen. Sie hat kurz vor Jahresende die Notbremse gezogen und eine Übergangsregelung bekannt gegeben. Bis 31.8.2013 geht es noch ohne Signatur. Trotzdem sollten Sie die in ihrer Basisvariante kostenlose Signatur schon jetzt beantragen.

* Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung: Wer Künstler und Publizisten als freie Mitarbeiter beschäftigt, muss dies der Künstlersozialkasse melden und einen Aufschlag auf die Honorare von 4,1 (statt bisher 3,9) Prozent an die Künstlersozialversicherung abführen.

* Ein bisschen weniger Steuern: Der Grundfreibetrag soll um 126 auf dann 8.130 Euro pro Jahr steigen. Auch der weitere Tarifverlauf soll geändert werden, um das Problem der "kalten Progression" zu mindern. Über Details wird noch zwischen Bund und Ländern verhandelt.

* Arbeitslosengeld II erhöht: Der Regelsatz erhöht sich von 374 auf 382 Euro (+8) monatlich, das ist ein Plus von 2,1 Prozent. Entsprechend erhöht sich der Hartz-IV-Satz für Partner auf 345 Euro (+8), für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren auf 289 Euro (+6), für Kinder von sieben bis 14 Jahren auf 255 Euro (+6) und für Kinder bis sechs Jahre auf 224 Euro (+5).

* Beitrag zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbständige: Nachdem sich Anfang 2010 die Beiträge verdoppelt hatten, bleibt es hier bei einer kleinen Erhöhung auf 80,85 Euro/Monat (alte) bzw. 68,25 Euro (neue Bundesländer). Grund ist der Anstieg der "monatlichen Bezugsgröße" auf 2.695 Euro (+ 70) bzw. 2.275 Euro (+35)

Verfasst von gruendungszuschuss.de-Redaktion am 09.01.2013 13:23
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=52&showblog=3308

Newsletter abonnieren oder Beitrag weiterempfehlen

Ihr Berater

Persönliche Beratung kompetent & auf den Punkt

Unsere Experten helfen Ihnen weiter

Liste unserer Berater

Fachkundige Stelle

Wir erstellen für Sie die fachkundige Stellung- nahme - bundesweit.
Mehr...

Gründungszuschuss-Workshop

Schneller und sicherer zum Zuschuss

  Mehr...

Rechner

Wie hoch ist Ihr Gründungszuschuss?
Jetzt ausrechnen