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Ich-AG und Überbrückungsgeld
GRUENDEX jetzt saisonbereinigt: Im Mai nur noch leichter Rueckgang auf 2.238 (- 21) Punkte
Unseren Gründerindex veröffentlichen wir ab sofort saisonbereinigt. Durch das Herausrechnen jahreszeitlich üblicher Schwankungen wird die Indexentwicklung sehr viel aussagekräftiger. Nachdem der saisonbereinigte Index von Anfang 2003 bis Ende 2004 von 2.000 Punkten kontinuierlich auf 4.000 Punkte angestiegen war, gab es im Dezember 2004 / Januar 2005 einen Ausreißer nach oben (in der Spitze über 8.000 Punkte), da Arbeitslosenhilfe-Empfänger in diesen Monaten letztmalig mit Hilfe von Ich-AG oder Überbrückungsgeld gründen konnten. Seit März 2005 hat sich der Index bei ungefährt 2.250 Punkten, also auf dem Niveau von Anfang 2003, kurz nach Einführung der Ich-AG eingependelt.
Die für einen Regierungswechsel angekündigte Abschaffung der Ich-AG wird den GRUENDEX paradoxerweise noch einmal ein wenig beflügeln, weil viele Gründungswillige diesen Schritt noch vor der Bundestagswahl realisieren werden. Mittelfristig wird das Gründungsgeschehen durch die Abschaffung der Ich-AG aber weiter nachlassen und voraussichtlich deutlich unter das Niveau bei Einführung der Ich-AG absinken – auch wenn die Zahl der Arbeitslosen unverändert bleiben sollte. Statt die Gründung immer weiter zu erschweren und die Ich-AG-Gründer zu den Buhmännern der Nation zu erklären, sollten die politischen Parteien allmählich Gedanken machen, wie sie das Gründungsgeschehen wieder anregen können. Ansonsten erfolgt wahrscheinlich schon bald wieder das nächste hektische Manövrieren.
Im Mai wurden bundesweit 16.615 geförderte Gründungen bewilligt, davon 11.508 mal mit Überbrückungsgeld (69 Prozent) und 5.107 Ich-AGs. Hochrechnung: Für das Jahr 2005 schätzen wir insgesamt 237.000 Gründungen, davon 154.000 mit Überbrückungsgeld und 83.000 Ich-AGs.
Von den seit Anfang 2003 gegründeten 316.000 Ich-AGs werden zur Zeit noch 236.000 gefördert. 80.000 (davon 30.000 seit Jahresanfang) haben die Förderung vorzeitig beendet – die meisten davon, um in die Arbeitslosigkeit zurückzukehren oder eine Anstellung anzunehmen. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 25,4 Prozent.
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