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Gibt es eigentlich noch Visitenkartenpartys?


Yvonne Laage, 31, ist durch die von ihr bundesweit veranstalteten Visitenkartenpartys bekannt geworden. Sie arbeitete als Pressesprecherin bevor sie sich 2001 mit der Vermittlung von Textern an Unternehmen selbständig machte. Ende 2002 fand ihre erste Visitenkartenparty statt, mehr als 150 Veranstaltungen unter dem Namen visitenkartenparty.biz sowie im Auftrag zum Beispiel von Industrie- und Handelskammern folgten.

Vor einigen Jahren fanden Visitenkartenpartys im Monatstakt in allen großen Städten statt. Das ist heute nicht mehr so. Woran liegt das?
Die regionalen Xing-Veranstaltungen, die Frühstücks- und Mittagsclubs - all das kam zur selben Zeit auf und war eine ganz schöne Konkurrenz, nicht nur in Hinblick auf die Teilnehmer, sondern auch beim Finden geeigneter Locations. Ein weiterer Faktor: Die Visitenkartenpartys sind voll gewesen wegen der Wirtschaftskrise. Man konnte gar nicht genug Kontakte machen. Inzwischen ist es so, dass die Leute viel weniger Zeit zum Networking haben und selektiver vorgehen möchten.

Die Zahl der gesammelten Visitenkarten spielt keine so große Rolle mehr?
Ja, der wichtigste Trend ist eindeutig: Qualität vor Quantität. Nicht mehr Masse, sondern Klasse. Die Leute haben gemerkt, dass es nichts bringt, 200 Visitenkarten zu verteilen. Sie schaffen es ja gar nicht, so viele Kontakte zu pflegen und Beziehungen zu entwickeln – dann aber bringen die all die schönen Kontakte nichts.

Warum kommen die Teilnehmer zu Visitenkartenpartys?
Die Motive haben sich geändert. Früher hieß es: Kunden finden, Kunden finden, Kunden finden. Heute geht es viel stärker um das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch über alltägliche Sorgen und Probleme. Meine Zielgruppe sind Kleinunternehmer, die oft den ganzen Tag am Rechner sitzen und hier bei uns Gleichgesinnte treffen. Die Zahl der Teilnehmer alleine ist nicht entscheidend, sondern ob man ins Gespräch kommt. Dabei spielt die Moderation der Veranstaltung eine wichtige Rolle.

Wie sieht die Zukunft der Visitenkartenpartys aus?
Es gab einen großen und viele kleinen Wettbewerber, die aufgegeben haben. Ich werde weiter Partys organisieren. Visitenkartenparty.biz ist ein Markenbegriff, den ich aber nach und nach mit neuen Inhalten füllen werde. Der Trend geht in Richtung branchenspezifischer Events mit einem zielorientierten Mix aus Teilnehmern.

Du hast durch Deine Veranstaltungen tausende von Netzwerker kennengelernt – erfolgreiche und weniger erfolgreiche. Was ist der schlimmste Fehler, den man beim Networking machen kann?
Ganz klar: Unzuverlässigkeit. Man trifft viele Leute, macht Zusagen und hält sie dann nicht ein. So kann man sich beim Networking einen schlechten Ruf erwerben. Wenn man zum Beispiel bei jedem Treffen verspricht: „Wir treffen uns zum Mittagessen“ -und tut es nie. Dann sich lieber auf weniger Kontakte beschränken, diese regelmäßig informieren, jeden Tag fünf bis sechs Bekannte kontaktieren. Es ist wichtig, das Networking in den Alltag einzubauen, es als ganz normalen Teil der Arbeit zu begreifen – nicht als Freizeitvergnügen.

Weitere Informationen zum Thema unter www.visitenkartenparty.biz. Nach einer längeren Sommerpause findet am 02.09.2008 in Offenbach die nächsten Party statt, es sollen dann wieder Veranstaltungen in allen großen Städten folgen.

Verfasst von Andreas Lutz am 20.06.2008 15:14
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=161&showblog=2544

Kommentare

Verfasst von Beate Griese am 02.07.2008 21:40


Verfasst von Susanne Hillmer am 02.07.2008 15:41

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