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Google Plus: Das neue Facebook im Test


(gruendungszuschuss.de) Das Google-Imperium schlägt zurück: Wie Sie in den letzten Tagen vielleicht mitbekommen haben, sagt der Suchmaschinen-Riese der Networking-Plattform Facebook den Kampf an. Mit dem neuen virtuellen Netzwerk „Google Plus“ bietet der Gigant Freundeslisten, Nachrichtenströme, Gruppen, Chatmöglichkeiten – und so manches weitere, was weder Facebook, Twitter oder Skype bieten. Die technikaffinen Ersttester sind euphorisch, doch viele Internetuser fragen sich: Eine weitere Social-Media-Plattform neben XING und Facebook – muss man da mitmachen? Wir haben Google Plus erstmals getestet und finden: Ausprobieren lohnt sich.

„G+“, wie der Dienst abgekürzt heißt, ist nicht der erste Versuch von Google, ein soziales Netzwerk zu etablieren. Die vorhergehenden Versuche sind nicht bei der breiten Masse  angekommen - „Wave“ hat niemand kapiert, „Buzz“ niemanden interessiert. Bei Google Plus nun darf zurzeit nur mitmachen, wer  eingeladen ist – und die Nachfrage ist immens. Wenn Sie beim Konkurrenten Facebook registriert sind, dürften Sie in den vergangenen Tagen öfter in Statuszeilen gelesen haben, dass Ihre Kontakte um Einladungen zu Google Plus bitten. Der Name Google Plus leitet sich übrigens vom „+1“-Button des neuen Netzwerks an, der dem „Gefällt mir“.-Button von Facebook entspricht und bereits neben jedem Suchergebnis in Google angezeigt wird.

Wer schließlich eine Einladung ergattert und zum bislang erlauchten Kreis gehört, findet auf „G+“ eine Nutzeroberfläche, die Ihnen bekannt vorkommen wird: Drei Spalten und in der Mitte der Nachrichtenstrom Ihrer Kontakte.

Und jetzt kommen wir zum bislang dicksten Pluspunkt des neuen Google-Instruments: „Circles“ heißt die Funktion, die es ermöglicht, Ihre Kontakte in bestimmte Kategorien zu unterteilen: Freunde, Familie, Bekannte und Followers. Zusätzlich können Sie eigene Circles definieren, Kollegen, Schulfreunde, Erbtanten etwa.

Wenn Sie eine Statuszeile verfassen, werden Sie gefragt, welche der Circles Ihre Worte lesen dürfen; vielleicht kann sogar die Weltöffentlichkeit daran teilhaben. Gleiches gilt für Fotos oder Fotoalben, die Sie miteinander teilen. Jedenfalls ist es sehr einfach, Kollegen andere Dinge zu zeigen als der Erbtante. Privates und Berufliches bleibt daher strikt getrennt – bei Facebook ist diese Abgrenzung nur mit viel Aufwand möglich.

Was für Nutzer anderer sozialer Netzwerke ungewohnt ist:  Man fügt Kontakte einfach hinzu, ohne dass der andere eine Freundschaftsanfrage beantworten muss. Dieses Prinzip der „Asynchronität“ verfolgt etwa auch Twitter. Jeden neuen Kontakt teilen Sie in den entsprechenden Circle ein. Google Plus empfiehlt Ihnen erste Kontakte auf Basis anderer Google-Dienste, die Sie bereits nutzen. Der Import von Facebook-Kontakten ist auch, allerdings nur über Umwege, möglich. Dass es Facebook seinen Nutzern erschwert hat, diese Daten zu exportieren, sehen viele als Zeichen der Sorge, schnell Marktanteile an Google zu verlieren.

Eine weitere spannende Funktion ist Hangout: Darüber legen Google-Nutzer eigene Räume für Videochats an. Klingt nach Skype, ist aber besser entwickelt: Bei Google Plus können sich bis zu zehn Nutzer zugleich unterhalten oder etwa gemeinsam Youtube-Videos ansehen. Ganze Circles – oder eben auch einzelne Kontakte – können eingeladen werden. Vermutlich ist es in Kürze auch möglich, hierüber auch Präsentationen, das Browser- oder Desktop-Fenster des Computers zu teilen. Spätestens dann wäre Hangout auch als Kommunikationsinstrument für kleine Unternehmen interessant, die dies für die Schulung von Kunden oder anstelle einer Telefonkonferenz nutzen können.

Fazit: Aktuell ist Google Plus noch ein Probierfeld für technikaffine Frühstarter, die hocheuphorisch sind, und das sicher nicht unbegründet. Sie sprechen von einem „Facebook für Erwachsene“. Google Plus kann zu einer ernsthaften Konkurrenz für Facebook werden. Es ist sicher lohnenswert, einen Blick auf Google Plus zu werfen, die vielen Einladungen, die aus allen Ecken kommen (werden), anzunehmen. Über kurz oder lang dürfte es zu zeitaufwändig sein, beide Netzwerke parallel zu betreiben, zumal das seriöse XING für die geschäftlichen Kontakte und zur Auftrags- /Job-/Mitarbeitersuche weiter zum Pflichtprogramm gehört. Durch den Markteintritt von Google wird das bereits entschieden geglaubte Wettrennen um das weltweit führende soziale Netzwerk neu entfacht, was uns Nutzern in den nächsten Monaten sicher viele interessante Innovationen bescheren wird.

Verfasst von gruendungszuschuss.de-Redaktion am 11.07.2011 11:09
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=161&showblog=3037

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