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XING-Gründer Hinrichs als erfolgreicher Restarter porträtiert


In einer Reihe mit anderen "Machern der Internetbranche" hat die Branchenzeitschrift "Internet World" in Ihrer letzten Ausgabe (26.05.08) den Gründer von XING interviewt. Ich fand den Artikel teilweise bemüht kritisch, er enthält aber auch einiges (zumindest für mich Neues) über die Person von Lars Hinrichs. Er ist Spross einer Unternehmerfamilie. Die Familie mütterlicherseits "brachte die Stadtbäckerei zum Blühen und investierte in Immobilien. Der Vater führt einen Großhandel."

Der Unternehmergeist war ihm in die Wiege gelegt. Schon als Schüler begann er, andere Unternehmen in Sachen Internet zu beraten. Seine Zeit als Wehrpflichtiger nutzte er, um die Bundeswehr ins Internet zu bringen (!). Daraus entstand 1998 das Projekt politik-digital.de, für das Hinrichs Chats mit Politikern wie Johannes Rau organisierte.

Im Jahr 2000 gründete er eine Online-Agentur (die Böttcher Hinrichs AG), erlebte mit dieser aber nur ein Jahr später eine Pleite. Auf die damaligen Erfahrungen nimmt er gerne mit den Worten "Studium in Echtzeit" Bezug. Damals entstand eine Liste mit hundert Fehlern, die er künftig vermeiden wollte.

Insofern kann man ihn mit Fug und Recht als einen von Deutschlands erfolgreichsten "Restartern" bezeichnen. Er ließ sich nicht entmutigen und gründete nur zwei Jahre später openBC, das er 2006 in XING umbenannte und an die Börse führte. Damit wurde der heute 31-jährige schon vor seinem 30. Geburtstag zum Vorstandschef.

Er gibt offen zu, dass auch bei XING der eine oder andere Fehler passiert ist. So hat er viel Zeit in die Entwicklung einer White-Label-Lösung investiert, die dann aber nicht zum erhofften Erfolg wurde. Letztlich entscheide aber über den Erfolg, ob es gelingt, mehr richtige Entscheidungen als falsche zu treffen.

"Ich habe Erfahrungen gemacht, die nicht so viele Menschen in Ihrem Leben machen werden", fasst Hinrichs zusammen und betont, dass es viel mit Glück zu tun hat, zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten die richtige Idee umzusetzen.

Der Erfolg gibt ihm Recht: Wer Ende 2006 in die XING-Aktie investiert hat, konnte - trotz schwierigen Börsenumfelds - innerhalb von eineinhalb Jahren ein Plus von 50 Prozent erzielen.

Dieses und weitere Interviews aus der Reihe sind unter www.internetworld.de/portraits gelistet. Der Artikel selbst ist kostenpflichtig, es findet sich unter diesem Link jedoch ein Podcast mit Auszügen aus dem Gespräch.

Verfasst von Andreas Lutz am 06.06.2008 08:12
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=517&showblog=2535

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