Newsletter für Gründer & Selbständige

16/2010 (versendet am 07.07.2010)

News2Use, 16/2010: Push- oder Pull-Typ?, Empfehlungen über XING schaffen, Bürokratie abbauen

"News & Ideen für Ihren Erfolg vor und nach der Gründung"

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Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesen Tagen erscheinen viele Studien, die das aktuelle Gründungsgeschehen beleuchten. Wir haben die Papiere für Sie durchforstet und die spannendsten Erkenntnisse aufgeschrieben. Zudem erklären wir Ihnen eine neue Funktion von XING, die es mit wenigen Klicks ermöglicht, dass Ihre Fachartikel oder Produkte auf der Business-Plattform weiterempfohlen werden.

Viel Spaß beim Lesen unserer News und Tipps.

Herzliche Grüße aus München
Andreas Lutz

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INHALT

1. Gründungserfolg: Sind Sie Push- oder Pull-Gründer?
2. DIHK fordert weniger Bürokratie für Gründer, Arbeitsagenturen sollen weniger Gründer schicken
3. Bürokratieabbau beim KfW Gründercoaching Deutschland (GCD)
4. KfW-Gründungsmonitor 2010: Anzahl der Gründungen, der neu geschaffenen Stellen und der Unternehmensübernahmen kräftig im Aufwind
5. Krankenversicherungsbeiträge steigen weiter
6. XING-Tipp: So erreichen Sie jede Menge Weiterempfehlungen Ihrer Website in XING

7. Und zum Schluss: Alle WORKSHOP-TERMINE bundesweit

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1. Gründungserfolg: Sind Sie Push- oder Pull-Gründer?
 
Immer wieder werden Gründungen aus der Arbeitslosigkeit von Politikern, Kammerfunktionären und Bankern mit Notgründungen gleichgesetzt, wonach jemand quasi zur Selbständigkeit gezwungen wäre. Entsprechend niedrig seien bei solchen „Push-Gründungen“ die Motivation und die Erfolgsaussichten. Unsere Beratungspraxis zeigt, dass dem nicht so ist: Wir erleben hochmotivierte Gründer, die die Selbständigkeit nicht als Verzweiflungstat erleben, sondern als große Chance, endlich selbstbestimmter zu arbeiten. Eine großangelegte Studie bestätigt unsere Erfahrungen: Demnach gibt es unter den geförderten Gründern nur wenige reine Notgründungen. Höher ist die Zahl der chancenorientierten Gründungen und vor allem gemischter Typen. Die Motive haben zusammen mit der Inanspruchnahme von Beratung und Coaching großen Einfluss auf die Überlebenschance der Gründungen.
                                                                           
Alexander Kritikos und Marco Caliendo erforschen seit Jahren für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) den Erfolg von geförderten Gründungen. Im Rahmen einer Evaluation der Hartz-Gesetze verfolgen sie seit 2003 das Schicksal von 3.000  Gründern, die sich damals mithilfe staatlicher Förderung selbständig gemacht haben. (Ich selbst habe auch 2003 gegründet, weshalb ich ihre Berichte mit ganz besonderem Interesse verfolge.)
 
Die Forscher haben die Gründer eineinhalb, zweieinhalb und fünf Jahre nach der Gründung telefonisch befragen lassen. Dabei haben sie festgestellt, dass 60 bis 70 Prozent der Gründer auch nach fünf Jahren noch selbständig sind, weitere 20 Prozent haben wieder eine Anstellung angenommen, nur ein Zehntel hat sich erneut arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe, die sich nicht selbständig gemacht, sondern weiter eine Stelle gesucht hat, sind die Gründer deutlich seltener arbeitslos und erzielen ein signifikant höheres Einkommen. Schon allein diese Beobachtungen widersprechen dem Vorurteil, es handle sich bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit durchweg um „Notgründungen“.
 
Die Unterscheidung zwischen Push- und Pull-Gründern hat ihre Wurzel im Global Entrepreneurship Monitor (GEM), der das Gründungsgeschehen in vielen Ländern miteinander vergleicht. Er trennte erstmals zwischen „Necessity-Entrepreneuren“ (Push) und „Opportunity-Entrepreneuren“ (Pull). Die Opportunity-Gründer hätten eher die Chancen der Gründung im Auge und würden deshalb zielorientierter, mit mehr Einsatz und kreativer ihre Geschäftsidee in die Tat umsetzen sowie ihre beruflichen Netzwerke und vorhandenes Know-how besser nutzen.
 
Die Argumentation ist nachvollziehbar, problematisch ist aber die Gleichsetzung von Gründungen aus der Arbeitslosigkeit mit Notgründungen. Exemplarisch dafür ist eine Veröffentlichung der KfW aus dem Jahr 2006, die unter dem Titel „Aus der Not geboren?“ behauptete, dass „rund zwei Drittel aller Gründungen Arbeitsloser den Notgründungen zuzurechnen seien.“ Dem widersprechen Kritikos und Caliendo entschieden, indem sie ihre Studie wie folgt überschreiben: „Gründungen aus der Arbeitslosigkeit: Nur selten aus der Not geboren und daher erfolgreich“.
 
Kritikos und Caliendo können den Anteil der Push- und Pull-Motivierten so genau bestimmen, weil sie die von ihnen befragten Gründer bereits zu Beginn ihrer Selbständigkeit um die Angabe ihrer Gründungsmotive gebeten haben. Sie boten hierzu auf die Frage, warum sie sich selbständig gemacht haben, die folgenden sechs Antworten an (die Reihenfolge war dabei eine andere als hier dargestellt):
 
a)      Ich wollte nicht mehr arbeitslos sein
b)      Ich hatte schon erste Kunden
c)      Ich wollte schon immer mein eigener Chef sein
d)      Auslaufen des Leistungsanspruchs bei Arbeitslosigkeit
e)      Ich hatte eine Marktlücke entdeckt
f)      Der Berater in der Arbeitsagentur hat mir dazu geraten
 
Welche Antworten geben Sie bzw. hätten Sie zum Zeitpunkt Ihrer Gründung gegeben? Mit den folgenden Erläuterungen können Sie Ihren Motiv-Typ bestimmen.
 
Statements a, d und f sprechen für eine Push-Motivation, Statements b, c und e für eine Pull-Motivation. Die Gründer konnten mehrere Antworten ankreuzen. Je nachdem, ob nur Fragen eines Typs gegeben wurden oder nicht, unterscheiden die Forscher bei ihrer Analyse reine Push- und Pull-Gründungen sowie gemischt motivierte Gründertypen. Interessant ist nun natürlich die Frage, wie hoch der Anteil der verschiedenen Motivtypen ist und ob sich die unterschiedliche Motivation auch beim Erfolg bemerkbar gemacht hat.  Die Auswertung fand nach alten/neuen Bundesändern und nach Geschlechtern getrennt statt. Die veröffentlichten Angaben beziehen sich auf die mit 1.900 Gründern größte Teilzielgruppe der Befragung, nämlich männliche Gründer aus Westdeutschland.
 
Die Entscheidung für die Selbständigkeit hatte zumeist mehrere Gründe. Die oben gewählte Reihenfolge der Statements entspricht dabei der Häufigkeit der Antworten: Gut 80 Prozent der vormals Arbeitslosen gaben – wenig überraschend - an, dass sie mit der Gründung die Arbeitslosigkeit beenden wollten (Push). Gleichzeitig hatten über 60 Prozent der Gründer bereits erste Kunden in Aussicht und fast genauso viele wollten nach eigener Angabe schon immer ihr eigener Chef sein  (beides Pull). Entsprechend ihrer Antworten waren nur 12 Prozent der Geförderten reine Push-, also Notgründer. 16 Prozent waren chancenorientierte Pull-Typen. Die große Mehrheit von 72 Prozent gab sowohl Push- als auch Pull-Motive an.
 
1.       Die reinen Pull-Typen waren im Durchschnitt fünf Jahre jünger als die beiden anderen Gründertypen. Sie hatten im Durchschnitt höhere Schulabschlüsse und waren zuvor mit im Mittel 3,9 Monaten viel kürzer arbeitslos gewesen. Daraus bezogen sie offensichtlich größeres Selbstbewusstsein: Sie investierten mehr Kapital und schafften am häufigsten Arbeitsplätze (gemessen an der Zahl der Mitarbeiter zwei Jahre nach der Gründung).

2.       Push- und gemischte Typen unterschieden sich dagegen kaum in Bezug auf Alter, Schulbildung und vorherige Dauer der Arbeitslosigkeit. Auch was den Kapitaleinsatz betrifft, waren sie ebenso zurückhaltend.

3.       Trotz ähnlicher Ausgangsvoraussetzungen waren die gemischt-motivierten Gründer deutlich erfolgreicher als die Notgründer. In Hinblick auf die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze lagen sie auf halbem Weg zwischen Push- und Pull-Gründern. Dies gilt auch für die Wahrscheinlichkeit, zweieinhalb Jahre nach der Gründung nicht mehr selbständig zu sein. Bei Pull-Gründern lag diese Wahrscheinlichkeit 8,4 Prozent niedriger, bei Push-Gründern 6,8 Prozent höher als bei den gemischten Typen.

4.       Ein Fehler, den die Push-Gründer offensichtlich begingen: Sie machten sich vergleichsweise häufig in einem Geschäftsfeld selbständig, in dem sie keine vorherigen Arbeitserfahrungen oder Kontakte besaßen. Ein solcher Branchenwechsel ist ein Risikofaktor für den Gründungserfolg.

5.       In der Vorbereitungsphase besuchten die Push-Typen seltener Informationsveranstaltungen, holten sich bzw. erhielten deutlich seltener Unterstützung aus dem privaten Umfeld und gaben sehr viel häufiger an, „keine Vorbereitungen“ getroffen zu haben. Die Pull-Typen bereiteten sich in Hinblick auf diese Aspekte am besten vor.

6.       Wahrscheinlich aufgrund ihres Selbstbewusstseins nahmen die Pull-Typen allerdings Beratungs- und Coaching-Angebote seltener in Anspruch (23 Prozent) als gemischt motivierte (29 Prozent). Push-Typen erhielten in 22 Prozent der Fälle Beratung. Die Studie zeigt auch: Wer sich beraten ließ, hatte deutlich bessere Erfolgsaussichten. Gründer, die Coaching- und Beratungsangebote wahrgenommen haben, hatten eine um 7,1% niedrigere Wahrscheinlichkeit, die Selbständigkeit wieder aufzugeben als der Durchschnitt der Gründer."
 
Fazit: Die weitaus überwiegende Zahl der geförderten Gründer muss nicht nur, sondern will auch selbständig werden. Wir alle sollten gegenüber Gründungsinteressierten die Chancen der Selbständigkeit betonen, und zwar aus zwei Gründen: (1) Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig macht, hat laut Studie bessere Chancen als jemand, der weiter nach einer Anstellung sucht. (2) Wer mit einer positiven, chancenorientierten Einstellung zur Gründung startet, erhöht seine Erfolgschancen innerhalb der Gruppe der Gründer zusätzlich. Außerdem hat die Studie eindrucksvoll gezeigt, dass Beratung und Coaching die Erfolgschancen einer Gründung deutlich steigern und Nachteile auf anderen Gebieten ausgleicht. Reine Pull-Gründer könnten sogar noch erfolgreicher sein, wenn sie mehr Beratung in Anspruch nehmen würden.
 
Link zur Studie: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.356435.de/10-18-1.pdf
Eine längere Version (35 Seiten)  zu dem Thema finden Sie unter http://ftp.iza.org/dp4661.pdf
"I Want to, But I Also Need to": Start-Ups Resulting from Opportunity and Necessity" als IZA Discussion Paper No. 4661.

Tipp: Sie wollen Ihre Erfolgschancen steigern, indem Sie Beratung und Coaching in Anspruch nehmen? - Der Staat unterstützt dies und zahlt einen Teil des Coaching. Gerne sagen wir Ihnen, ob auch Sie Anspruch auf geförderte Beratung haben und empfehlen den oder die passenden Berater:
http://www.gruendungszuschuss.de/index.php?id=309


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2. DIHK fordert weniger Bürokratie für Gründer, Arbeitsagenturen sollen weniger Gründer schicken

Weniger Bürokratie für Existenzgründer fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem "Gründerreport 2010" - und schlägt konkrete potenzielle Erleichterungen für Neu-Unternehmer vor. So soll das vor wenigen Jahren eingeführte Formular "Einnahme-Überschussrechnung" für Kleinunternehmer wegfallen, es sei ohne Steuerberater kaum auszufüllen.

Zudem sollen Existenzgründer die Umsatzsteuervoranmeldung künftig vierteljährlich statt monatlich abgeben dürfen. Nach der Anlaufzeit sollen zudem höhere Betragsgrenzen gelten, so dass ein größerer Teil der Selbständigen auf eine monatliche Abgabe verzichten kann.

Kommunale Satzungen sollen von unverhältnismäßigen Belastungen befreit werden: So sind beispielsweise in manchen Großstädten Gebühren für die sogenannte Parkplatzablöse fällig; hierbei handelt es sich um einen vom Gründer zu entrichtenden Betrag, wenn sein Betrieb nicht genügend Kundenparkplätze hat. Eine Summe von 10.000 Euro und mehr sind hierbei keine Seltenheit.

Der DIHK möchte zudem selbst rechtsgültige Gewerbeanzeigen vornehmen können, so dass eine Gewerbeanmeldung direkt bei der IHK möglich ist.

Arbeitsagenturen sollen weniger Gründer zu IHKs schicken

Allerdings will der DIHK offenbar nicht allen Gründungswilligen unter die Arme greifen. Es gebe zu viele Businesskonzepte vor allem von langzeitarbeitslosen Gründern, die nicht tragfähig seien und mit denen sich die Organisation dennoch beschäftigen muss. Hat eine ARGE nämlich Zweifel an einem Unternehmenskonzept, werden die potenziellen Gründer gewohnheitsmäßig zur IHK geschickt. Wenig  aussichtsreiche Konzepte sollen künftig bereits vorab aussortiert werden.

Auch bei der Verlängerung des Gründungszuschusses schicken manche Agenturen Gründer zu den Industrie- und Handelskammern. Die Arbeitsagenturen sollen lieber alleine entscheiden, ob sie die Förderung verlängern, fordert der DIHK. Die Forderung überrascht, denn schon jetzt benötigen die Agenturen keine fachkundige Stellungnahme für die Verlängerung der Förderung. Allerdings wirkt sich ein Gutachten positiv auf die Chancen für eine Verlängerung aus.

Zudem dürfte es den Beratern bei der Arbeitsagentur darum gehen, dass kurz vor Auslaufen der Basisförderung ein guter Zeitpunkt ist, um den Erfolg der Gründung auf den Prüfstand zu stellen und zu überlegen, mit welchen strategischen Änderungen das Unternehmen künftig erfolgreicher agieren kann. (Siehe hierzu auch unser Angebot unter
www.gruendungszuschuss.de/gruendungsfoerderung/gruendungszuschuss/gruendungszuschuss-verlaengern/das-muessen-sie-beachten.html)

Ein weiteres Bürokratie-Ärgernis, auf das viele Nutzer unserer XING-Gruppe "Gründer und Selbständige" hingewiesen haben, steht verständlicherweise nicht auf der DIHK-Streichliste: Die Zwangsmitgliedschaft von Gewerbetreibenden in einer der 80 deutschen Industrie- und Handelskammern.

Was halten Sie von den Vorschlägen des DIHK? Gehören Sie auch zu denjenigen, die sich vielmehr über die DIHK-Zwangsmitgliedschaft ärgern? Wir freuen uns, wenn Sie mitdiskutieren unter
www.xing.com/net/existenzgruender/neu-thema-die-gro%C3%9Ften-burokratiemonster-501567.

Den DIHK Gründerreport finden Sie unter
http://www.dihk.de/inhalt/download/gruenderreport_2010.pdf


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3. Bürokratieabbau beim KfW Gründercoaching Deutschland (GCD)

Der KfW ist es in Verhandlungen mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gelungen, Vereinfachungen bei der Abrechnung des Gründercoachings zu erreichen. Bei dieser Beratungsförderung erhalten Gründer bis zu 90 Prozent der Beratungskosten von der KfW erstattet. Viele Gründer und Berater klagen jedoch über langwierige und komplizierte Bewilligungsprozesse. Diese beruhen allerdings darauf, dass der ESF die Vergabe der Gelder an strenge Auflagen bindet, die von der KfW genauestens einzuhalten sind.

Neu ist, dass nur noch die Zahlung des Eigenanteils am Nettoberatungshonorar nachgewiesen werden muss. Beispiel: Der Gründer nimmt Beratung für 4.000 Euro netto in Anspruch, davon übernimmt die KfW 3.600 Euro. Die KfW zahlt ihren Anteil aber ohne Mehrwertsteuer aus. Der Gründer muss 400 Euro Eigenanteil netto bezahlen sowie die Mehrwertsteuer auf den Gesamtbetrag in Höhe von 4.000 Euro, also 760 Euro. Nachgewiesen werden müssen gegenüber der KfW künftig nur noch die 400 Euro. Die 760 Euro werden mehwertsteuerpflichtige Selbständige natürlich gegenüber dem Finanzamt angeben, um die Mehrwertsteuer zurückerstattet zu bekommen bzw. mit vereinnahmter Umsatzsteuer verrechnen zu können.

Neu ist auch, dass der Eigenanteil (und ggf. auch die Mehrwertsteuer) per Lastschrift vom Gründer bezahlt werden kann. Bisher war eine Überweisung nötig. Das vereinfacht eine Zahlung in Raten oder je nach Zahl der angefallenen Stunden. Der Berater muss in diesen Fällen bei der Abrechnung gegenüber der KfW in einer gesonderten Erklärung angeben, dass die Lastschrift erfolgreich war und nicht widerrufen wurde.

Bisher musste der Eigenanteil zwingend vom Beratungskunden an den Berater überwiesen werden. Eine Überweisung durch den Ehe- oder Lebenspartner, Mitgesellschafter etc. wurde nicht anerkannt. Künftig ist eine Überweisung auch durch solche Angehörigen möglich, wenn im Verwendungszweck der Name des Gründers und „Eigenanteil GCD“ angegeben ist. Der Eigenanteil darf jedoch auf keinen Fall mittel- oder unmittelbar vom Berater finanziert werden. Ein Verstoß gegen diese Auflage würde zur Rückforderung der gesamten Föderung führen.

Wir bei gruendungszuschuss.de gehören zu den Beratungseinrichtungen mit der umfangreichsten Erfahrung bei der Beantragung solcher Fördermitteln. Gerne sagen wir Ihnen, ob Sie Anspruch auf das Gründungscoaching Deutschland  oder andere Beratungsförderungsprogramme (teilweise auch schon im Vorfeld der Gründung) haben. Wir empfehlen Ihnen den passenden Berater und übernehmen (soweit möglich) alle Antragsformalitäten. So vermeiden Sie Fehler, die den Beginn der Beratung ansonsten deutlich verzögern können.

Weitere Informationen: http://www.gruendungszuschuss.de/index.php?id=309


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4. KfW-Gründungsmonitor 2010: Anzahl der Gründungen, der neu geschaffenen Stellen und der Unternehmensübernahmen kräftig im Aufwind

Im Jahr 2009 haben 872.000 Personen eine selbständige Tätigkeit begonnen – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals seit sechs Jahren sind damit wieder steigende Gründungszahlen zu verzeichnen. Knapp die Hälfte, nämlich 397.000 Gründungen, fanden im Vollerwerb statt, die Zahl der Vollerwerbsgründungen hat gegenüber dem Vorjahr sogar um 20 Prozent zugenommen. Rund 175.000 Gründer waren zuvor arbeitslos und haben großteils mit Gründungszuschuss und Einstiegsgeld gegründet (157.000). Seit zehn Jahren findet im Rahmen des KfW-Gründungsmonitors eine repräsentative Bevölkerungsbefragung statt. Dieses Jahr wurden 50.000 Personen über ihr Gründungsverhalten befragt. Der Monitor hält viele interessante Zahlen bereit.

Durch die steigende Zahl und auch Größe der Gründungen wurden mitten in der Finanzkrise  517.000 neue Vollzeitstellen (Äquivalente) geschaffen, davon entfallen 267.000 auf die Neugründer selbst und 250.000 auf angestellte Mitarbeiter. Im Vorjahr betrug der Beschäftigungseffekt 447.000 Vollzeitstellen. Allerdings waren 2005 - auf dem Höhepunkt der Ich-AG-Förderung – 799.000 Vollzeitstellen durch Gründungen entstanden.
Auffällig auch: Der Anteil der Unternehmensübernahmen hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt und macht jetzt 13 Prozent aller Gründungen aus. 18 Prozent der Gründungen sind Beteiligungen, 69 Prozent Neugründungen.

Positive Nachrichten auch in Hinblick auf die Finanzierung von Gründungsvorhaben: Zwar berichtet noch immer ein Viertel der Gründer mit externem Finanzierungsbedarf über Schwierigkeiten. Ihr Anteil ist aber deutlich zurückgegangen. Die KfW schreibt dazu: „Gründer, die im schwierigen Umfeld der Krise ihr Projekt verwirklicht haben, waren vergleichsweise gut vorbereitet und besaßen so bessere Chancen, potenzielle Kapitalgeber zu überzeugen.“ Bei der Deckung des Finanzierungsbedarfs dominieren langfristige Bankdarlehen, Kontokorrentfinanzierungen und Förderkredite.

Wie bereits in diesem Newsletter an anderer Stelle ausführlich besprochen, teilt die KfW nach einer eigenen Methode die Gründungen in Notgründungen und Chancengründungen ein. Der Anteil der so definierten Notgründungen ist mit 34 Prozent gleich geblieben, der Anteil der Chancengründungen auf 37 Prozent gestiegen. Unter den vormals Arbeitslosen macht das Not-Motiv nach Messung der KfW sogar 53 Prozent aus. Dabei spielt sicherlich eine wichtige Rolle, dass fast die Hälfte der Gründungen aus der Arbeitslosigkeit von Langzeitarbeitslosen unternommen wurde.

Die große Mehrzahl der Gründungen erfolgt in der Dienstleistungsbranche (83 Prozent). Innovativ sind nur 13 Prozent der Gründer, alle anderen verneinen zumindest die Frage der KfW, ob ihr Produkt oder ihre Dienstleistung eine regionale, nationale oder gar weltweite Marktneuheit sei. Den Anteil wirklicher Innovationen „im Schumpeter’schen Sinn“ sieht die KfW noch deutlich niedriger.

Wer gründet? Die höhere bzw. höchste Gründungsneigung haben
- Männer,
- Nicht-EU-Ausländer (z.B. Türken),
- Universitätsabsolventen und Absolventen von Fach- und Meisterschulen,
- Angestellte Unternehmens- oder Geschäftsführer,
- Leitende oder hoch qualifizierte Angestellte,
- Arbeitslose.

Wenn Gründer aus dem Markt ausscheiden, geschieht dies meist relativ schnell: Innerhalb der ersten drei Jahre gaben 20 bis 25 Prozent der Gründer ihre Selbständigkeit wieder auf. Freiberufler und Handwerker „überlebten“ die ersten drei Jahre besonders häufig. Auch wer mehr (> 10.000 Euro) investiert hatte, blieb länger am Ball. Gründer, die sich an einem bereits bestehenden Unternehmen beteiligten und Teamgründer ohne Mitarbeiter hatten dagegen schlechtere Chancen. Dies entspricht unseren Erfahrungen, dass Gründungen im Team aufgrund von Konflikten häufiger scheitern als Einzelgründungen.

Unter der folgenden Adresse finden Sie ein 8-seitiges Executive Summary sowie die Langfassung des Gründungsmonitors 2010 (136 Seiten): http://www.kfw.de/DE_Home/Research/Forschungsergebnisse_und_Datensaetze/KfW-Grndun29/Aktueller_Ergebnisbericht.jsp


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5. Krankenversicherungsbeiträge steigen weiter

Im Rahmen des Konjunkturprogramms hatte man die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung durch staatliche Zuschüsse von 15,5 auf 14,9 Prozent gesenkt. Jetzt müssen die Versicherten die Kosten wieder alleine übernehmen und den vollen Beitrag bezahlen. Die Krankenversicherungen können zudem Beitragsaufschläge in beliebiger Höhe verlangen. Selbständige sind von den Erhöhungen in besonderem Maße betroffen.

Gründer und Selbständige haben keinen Arbeitgeber, der einen Teil des zusätzlichen Versicherungsbeitrags übernimmt, sie müssen den gesamten Beitrag selbst bezahlen, so dass sich ihre Belastung um 0,6 Prozent erhöht. Liegt der Gewinn oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von 3.750 Euro monatlich (45.000 Euro p.a.), steigt der monatliche Beitragssatz von 558,75 Euro auf 581,25.
Sebständige mit relativ geringem Gewinn haben gegenüber Arbeitnehmern den zusätzlichen Nachteil, dass für sie ein relativ hoher Mindestbeitrag zur Krankenversicherung gilt. Sie werden so behandelt, als würden sie einen Gewinn von 1.916,25 Euro erzielen, auch wenn es in Wahrheit sehr viel weniger ist. Ihr monatlicher Beitrag steigt von 285,52 Euro auf 297,02 Euro.

Im ersten Fall steigt die jährliche Belastung also um 263 Euro, im zweiten Fall um 138 Euro pro Jahr. Hinzu kommen eventuelle Zuzahlungen, die die Krankenversicherungen verlangen.

Was tun? Nehmen Sie eventuelle Erhöhungen des Zusatzbeitrags und das damit verbundene Sonderkündigungsrecht zum Anlass, die Konditionen ihrer Versicherung mit denen anderer gesetzlicher Krankenversicherungen zu vergleichen, und wechseln Sie gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter. Prüfen Sie auch, ob sich ein Wechsel in eine private Krankenversicherung lohnt.

Weitere Tipps zu den Themen Versicherungen und Altersvorsorge erhalten Sie in unserem Seminar „In Zukunft gut vorgesorgt!“. http://www.gruendungszuschuss.de/index.php?id=523


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6. XING-Tipp: So erreichen Sie jede Menge Weiterempfehlungen Ihrer Website in XING

Wäre es nicht toll, wenn Ihre Website, Ihr Fachartikel oder Ihr Dienstleistungsangebot von begeisterten Nutzern/Lesern/Kunden direkt an deren XING-Kontakte weiterempfohlen würden? Die Idee ist bei Facebook in Form eines kleinen Daumens ("gefällt mir") umgesetzt. Jetzt gibt es diese Funktion „externe Artikelempfehlung“ auch auf XING. Wie das funktioniert, können Sie ausprobieren, indem Sie auf www.xing-seminare.de den Link am unteren Seitenrand anklicken.
Sie landen dann auf XING und brauchen dort nur noch den Button „Zeigen“ zu drücken, um die entsprechende Website weiterzuempfehlen. Die Empfehlung erscheint unaufdringlich auf der Startseite Ihrer Kontakten unter „Neues aus meinem Netzwerk“. Eine Erklärung, wie Sie einen solchen Link selbst einrichten finden Sie unter: http://blog.xing.com/2010/06/empfehlen-sie-interessante-blogs-und-artikel-ihrem-netzwerk/#more-10329

Die XING-Statusmeldung ist ebenfalls ein gutes Werbeinstrument und kann so manche Kleinanzeige ersetzen („… sucht Wohnung in…“). Ihren eigenen Meldungstext sehen Sie ab sofort nicht mehr nur in Ihrem Profil, sondern auch gleich nach dem Einloggen auf Ihrer Startseite (ebenfalls rechts oben). Dort können Sie den Meldungstext künftig direkt ändern.

Den besten Überblick und viele weitere Tipps, wie Sie XING optimal nutzen, um Ihre beruflichen und persönlichen Ziele zu erreichen, erhalten Sie in den offiziellen XING-Seminaren (www.xing-seminare.com).


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7. Und zum Schluss: Alle WORKSHOP-TERMINE bundesweit

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