Newsletter für Gründer & Selbständige

27/2011 (versendet am 03.08.2011)

News2Use, 27/2011: 4 Fragen an Liegedreirad-Experten, Mikrokredit - Eine sinnvolle Idee aus den Entwicklungsländern, Neues Buch "Selbständig in Teilzeit"

"News & Ideen für Ihren Erfolg vor und nach der Gründung"

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Deutschen haben falsche Vorstellungen davon, wie viele Steuern Besserverdiener zahlen müssen - das zeigt eine Studie, die wir Ihnen vorstellen. Die Steuerprogression ist jedenfalls gerechter, als man annimmt. Weniger fair hingegen ist der Umgang vieler Banken mit kleinen Kreditnehmern, sie kommen oft nicht zum Zug. Eine Alternative für sie ist, einen Mikrokredit aufzunehmen. Wir erklären, wie das funktioniert und woher die Idee des Mikrokredits stammt. Auch Selbständige, die ihr Unternehmen nur in Teilzeit verfolgen, werden oft nicht ernst genommen. Wie Sie das ändern und andere von Ihrer Mini-Unternehmeung überzeugen, erklärt der neue Ratgeber "Selbständig in Teilzeit" unserer Reihe jeder-ist-unternehmer.de. Lesen Sie auch ein Interview mit einem Liegedreirad-Experten über seine Gründung, und die Gründerzahlen vom Juli.

Viel Spaß mit unseren News & Tipps.

Herzliche Grüße aus München
Andreas Lutz

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INHALT

1. Abgefahren: Vier Fragen an Liegedreirad-Experten Kirk Seifert
2. 11.423 geförderte Gründungen im Juli
3. Mikrokredite: Wie eine Idee aus den Entwicklungsländern ihren Weg nach Deutschland gefunden hat
4. Wirtschaftsexperten: Bevölkerung unterschätzt Gerechtigkeitswirkung der Steuerprogression
5. Buch-Neuerscheinung: „Selbständig in Teilzeit“

6. Und zum Schluss: Alle WORKSHOP-TERMINE bundesweit


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1. Abgefahren: Vier Fragen an Liegedreirad-Experten Kirk Seifert

Liegend ans Ziel: Kirk Seifert aus dem hessischen Weiterstadt ist seit seiner Kindheit auf dem Fahrrad unterwegs, mit Hilfe des Gründungszuschusses hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. 2008 hat er sein eigenes Unternehmen Icletta gegründet, das sich auf den Vertrieb von Liegedreirädern spezialisiert hat. Wie er sein Unternehmen aufgebaut hat und warum er sich heute gegen die geplanten Kürzungen des Gründungszuschusses engagiert, verrät er im Interview.

gruendungszuschuss.de: Herr Seifert, was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee?

Kirk Seifert: Unser Unternehmen importiert Liegedreiräder des Herstellers ICE aus England und Liegeradzubehör von TerraCycle aus den USA. Der Vertrieb erfolgt über den Fachhandel, das Zubehör wird EU-weit sowohl über den Fachhandel als auch über den eigenen Webshop angeboten. Für die Dreiräder wie auch für das Zubehör konnten wir exklusive Vertriebsrechte vereinbaren. Das Besondere an unserer Geschäftsidee ist der Vertrieb mit eigener Montage. Das bedeutet, wir haben die Ausstattung der Räder an die Bedürfnisse der deutschen Kunden angepasst, sie können sich im Baukastensystem ihr Wunschrad zusammenstellen. Verschiedene Komponenten und Zubehör wie Schaltungen, Licht- und Bremsanlagen stehen zur Auswahl. Durch die Anpassung des Produktes an die Bedürfnisse der deutschen Kunden können wir mit einem Importprodukt erfolgreich im deutschen Markt gegen einheimische Anbieter bestehen. Wir bewegen uns in einem Nischenmarkt – und haben so auch als kleines Unternehmen die Chance, dass wir uns relativ schnell etablieren.

gruendungszuschuss.de: Wie konnten Sie Ihre ersten Kunden gewinnen?

Kirk Seifert: Ich war zuvor bereits sechs Jahre als Vertriebsleiter in der Liegeradbranche tätig. In dieser Zeit habe ich ein Vertrauensverhältnis zu wichtigen Partnern aufgebaut. Mit der Kombination aus gegenseitigem Vertrauen, hochwertigem Produkt und professionellem Marketingauftritt überzeugte ich meine ersten Kunden. So konnte ich von Anfang an auf ein deutschlandweites Netz aus Fachhändlern aufbauen. Heute im vierten Jahr unseres Bestehens führen bereits über vierzig Fahrradfachgeschäfte unsere Produkte. Unvergesslich bleibt jedoch der Moment, als die erste Bestellung auf dem gerade neu aufgebauten Faxgerät bei uns eintrudelte!

gruendungszuschuss.de: Welche Rolle hat beim Aufbau Ihres Geschäfts Beratung gespielt?

Kirk Seifert: Ich habe möglichst viele kostenfreie und geförderte Beratungsangebote in Anspruch genommen. Die Kombination aus Eigenanteil und Förderung ist aus meiner Sicht optimal. Die Eigeninitiative des Gründers ist dadurch gewährleistet, und durch die Förderung ist die Finanzierung der meist kostenintensiven Beratungsangebote für den angehenden Gründer oft erst möglich. Es gibt vielfältige und qualitativ hochwertige Beratungsangebote  und es lohnt sich, etwas Zeit für die Recherche zu investieren und gegebenenfalls auch hartnäckig bei entsprechenden Anlaufstellen  nachzufragen. Für meinen Investitionskredit von  der Bank beispielsweise wurde ich kompetent von einem Unternehmensberater unterstützt. Intern prüfte der Berater durch kritisches Hinterfragen die Tragfähigkeit des Konzepts. Nach außen unterstützte er mich durch das Aufbereiten meines Zahlenmaterials entsprechend der  Erwartungen der Bank. Gemeinsam konnten wir schließlich die Bank von meinem Konzept überzeugen, der Investitionskredit wurde bewilligt. Insgesamt hat mir trotz meiner kaufmännischen Vorkenntnisse als Diplom-Betriebswirt die Beratung durch Experten, die auf Unternehmensgründungen spezialisiert sind, sehr geholfen. Mir wurde ein Teil der Arbeit erleichtert und ich hatte mehr Zeit für die eigentlichen Gründungsaufgaben wie die Auswahl passender Lieferanten und Dienstleister, den Internetauftritt sowie das Einrichten von Büro und Werkstatt oder die Suche nach geeigneten Mitarbeitern.

gruendungszuschuss.de: Sie haben hinsichtlich der Kürzungspläne der Regierung beim Gründungszuschuss an Bundestagsabgeordnete aus Ihrem Wahlkreis geschrieben, um sich für den Erhalt der Förderung in ihrer jetzigen Form einzusetzen. Warum engagieren Sie sich in diesem Bereich?  

Kirk Seifert: Der Gründungszuschuss ist aus meiner Sicht ein besonders wirksames Mittel zum Abbau von Arbeitslosigkeit – und er leistet einen Beitrag, dass Selbstständigkeit in Deutschland selbstverständlicher wird und damit als Alternative zum Angestelltenverhältnis etabliert wird. Für mich war der Gründungszuschuss neben dem Investitionskredit der entscheidende Baustein auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Für das Wagnis Selbstständigkeit ist er ein wichtiger Stabilitätsfaktor, um in der Gründungsphase die Lebenshaltungskosten zu decken und die ersten kritischen Monate zu überstehen. Ohne Gründungszuschuss würde es unser Unternehmen nicht geben, ohne ihn hätte ich es nicht erfolgreich aufbauen können. Wir sind nach vier Jahren immer noch klein und beschäftigen "nur" zwei Mitarbeiter, aber viele Dienstleister und Lieferanten profitieren indirekt von uns – und viele kleine Unternehmen sind besser als nur wenige große. Wenn man diese Entwicklung weiter fördern möchte, muss der Gründungszuschuss in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben. Es wäre daher ein unglaublicher Unfug, den Gründungszuschuss zu kürzen oder ganz abschaffen zu wollen.

Mehr Infos zum Unternehmen Kirk Seiferts erhalten Sie unter icletta.com.


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2. 11.423 geförderte Gründungen im Juli

Im zurückliegenden Monat haben sich 10.625 Arbeitslose mit Gründungszuschuss selbständig gemacht. 798 haben erfolgreich Einstiegsgeld beantragt. Saisonbereinigt liegen die Gründungszahlen geringfügig über dem Durchschnitt der Vormonate. Aufgrund der ab 1.11.2011 geplanten Kürzungen ist generell eine verstärkte Gründungsaktivität zu beobachten, die sich vermutlich in den kommenden drei Monaten in weiter steigenden Gründungszahlen bemerkbar machen wird.


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3. Mikrokredite: Wie eine Idee aus den Entwicklungsländern ihren Weg nach Deutschland gefunden hat

Die Idee für Mikrokredite kommt aus den Entwicklungsländern: 1976 startete Muhammad Yunus in Bangladesch das erste Mikrokreditprogramm. Der in den USA ausgebildete Ökonomieprofessor erfuhr nach der Rückkehr in seine Heimat beim Besuch eines Dorfes, dass die Kleingewerbetreibenden dort von Geldverleihern, die zugleich ihre alleinigen Auftraggeber waren, durch Wucherzinsen und niedrige Abnahmepreise in einer Art Beinahe-Sklaverei gehalten wurden.

Mit einem Kredit von insgesamt nur 27 US-Dollar konnte Yunus 42 Kleingewerbetreibende und ihre Familien aus diesem Teufelskreis befreien! Zugleich stellten sich die Kleinunternehmer und besonders die Frauen unter ihnen als sehr zuverlässige Schuldner heraus. Yunus vergab mithilfe seiner Studenten eine wachsende Zahl von Mikrokrediten.

Yunus versuchte jahrelang, Banken für das Geschäftsmodell zu gewinnen, scheiterte aber an deren Vorurteilen. Schließlich gründete er 1982 selbst eine Bank. 2006 erhielten Yunus und die von ihm gegründete Grameen Bank für ihre Verdienste um die „wirtschaftliche und soziale Entwicklung von unten“ den Friedensnobelpreis.

Was hat das alles mit Deutschland zu tun?

Es gibt hier in Deutschland kein vergleichbares Elend – und private Geldverleiher mit Wucherzinsen, die andere in ihre Abhängigkeit bringen, dürften sehr selten sein. Zudem würden einige Euro sicherlich nicht ausreichen, um ein Geschäft aufzubauen. Und doch: Viele Gründungswillige beklagen seit Jahren, dass sie für aussichtsreiche und rentable Vorhaben kein Geld von Banken erhalten können, weil ihr Kreditbedarf zu gering ist. Tatsächlich ist es oft einfacher, von einer Bank einen Kredit über 100.000 Euro zu erhalten als einen über 5.000 oder 10.000 Euro.

Für Banken lohnt sich die Kreditvergabe erst ab einem Vielfachen dieses Betrages, nur dann steht der gesetzlich vorgeschriebene Prüfaufwand für sie in einem vernünftigen Verhältnis zu den erwarteten Zinserlösen. Existenzgründer haben es besonders schwer, ein Darlehen zu erhalten, denn sie verfügen über keine Historie, das heißt sie können der Bank keine Jahresabschlüsse und Bilanzen vorlegen.

Die Gründer sparen in der Folge an allen Enden, machen alles selbst, statt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So verzögert sich die Geschäftsentwicklung, es dauert länger bis zum Break-even und das Risiko eines Scheiterns ist höher. Es fehlen oft nur wenige tausend Euro – investiert etwa in Beratung, eine professionelle Geschäftsausstattung und/oder Webseite sowie  gezielte Werbemaßnahmen, um vollwertig am Markt zu agieren und damit die Erfolgschancen deutlich zu erhöhen.

Gruendungszuschuss.de vergibt über die Bonsai Kredit GmbH Mikrokredite. Bei Interesse an einem solchen Mikrokredit können Sie sich gerne an uns wenden: Bitte öffnen Sie die Worddatei unter folgender Adresse, füllen Sie die Formularfelder aus und fügen Sie die darin aufgelisteten Anlagen bei. Formular und Anlagen können Sie uns per Post, Fax oder E-Mail zusenden.
www.gruendungszuschuss.de/fileadmin/media/downloads/Mikrokredite/Fragebogen.doc


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4. Wirtschaftsexperten: Bevölkerung unterschätzt Gerechtigkeitswirkung der Steuerprogression

Besserverdiener müssen vergleichsweise wenig Steuern auf ihr Einkommen zahlen, Geringverdiener vergleichsweise viel: So urteilt die Mehrheit der Bevölkerung über die Steuerbelastung unterschiedlicher Einkommensgruppen in Deutschland. Stimmt alles nicht – widersprechen nun Prof. Dr. Lorenz Fischer und Dr. Oliver Fischer, Wirtschaftspsychologen an der Uni Köln, in der Zeitschrift „Wirtschaftspsychologie“. Die Bevölkerung unterschätze die Auswirkungen der Steuerprogression auf höhere Einkommen. Diese „Unterstellung einer ungerechten Besteuerung“ könne nur zu geringen Teilen auf den Neidfaktor“ zurückgeführt werden und signalisiere „in höherem Maße Unkenntnis des Steuersystems“, haben die Wissenschaftler herausgefunden. Diese Unkenntnis ließe sich damit begründen, dass das Thema Steuer unangenehm und komplex ist.

Ihre Aussage beruht auf einem Experiment: „Die Versuchspersonen sollten sich in die Rolle eines Finanzministers versetzen, der die Aufgabe hatte, durch die Verteilung von variablen Steuersätzen auf vorgegebene Einkommensklassen ein bestimmtes Steuervolumen zu erzielen. Die meisten ‚Finanzminister‘ wählten einen progressiven Tarif, der aber erheblich unter der tatsächlichen Progression in Deutschland lag.“

Wie ablehnend die Mehrheit der Bevölkerung auf das Thema Steuer reagiert, zeigt eine weitere von den Wissenschaftlern zitierte Studie: Die Befragten waren im Mittel bereit, mehr als das Vierfache ihres Nettostundenlohns zu bezahlen, wenn sie sich damit eine Stunde Arbeit an der Steuererklärung ersparten konnten.

Wir helfen Ihnen, das Thema Steuern angenehmer zu gestalten. Wenn Sie Ihre eigene Buchhaltung in Griff bekommen, können Sie viel Geld, Zeit und Nerven sparen. Wie, das erfahren Sie in unserem Seminar "Vom Schuhkarton zum System". Egal, ob Sie selber buchen oder die Unterlagen zum Steuerberater geben - dieser Workshop ist für jeden geeignet, der seine Buchführungsunterlagen effektiv vorbereiten.

Weitere Infos und Anmeldung:
www.gruendungszuschuss.de/unternehmerwissen/buchfuehrung-workshop.html


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5. Buch-Neuerscheinung: „Selbständig in Teilzeit“

Sie wollen sich selbständig machen, können aber nur einen Teil Ihrer Zeit in Ihr Vorhaben stecken, weil Sie beispielsweise fest angestellt sind? Oder weil Sie Arbeit und Familie oder Arbeit und Studium unter einen Hut bringen wollen? Mit einem solchen Berufs- und Lebenskonzept stehen Sie nicht alleine da. Mehr als die Hälfte aller Gründer in Deutschland – fast 500.000 pro Jahr – starten in Teilzeit durch.  Ihnen geht es darum, etwas dazuzuverdienen oder mit vergleichsweise wenig Risiko zu testen, ob ihre Idee markttauglich ist. Manche von ihnen wollen auch erst sicher sein, dass sie persönlich zum Unternehmer taugen, bevor sie in Vollzeit aufs Ganze gehen.

Doch es gibt viele Herausforderungen, die Sie gerade vor einer Mini-Gründung kennen sollten: Sie müssen sehr genau wissen, welche Betrags- und Zeitgrenzen Sie bei Ihrem Einkommen und Ihrer Arbeitszeit  beachten müssen – sonst müssen Sie unnötig hohe Beiträge zur Sozialversicherung zahlen.

Entscheidend ist auch die Grenze, ab der die Arbeitsagentur Ihre Selbständigkeit als haupt- und nicht mehr als nebenberuflich einstuft: Immerhin hängt davon ab, ob Sie Gründungszuschuss bekommen können; viele Teilzeit-Selbständige verzichten auf diese Förderung, weil Sie denken, hierfür müssten Sie 40 Stunden pro Woche arbeiten.Dem ist aber nicht so.

Im Ratgeber „Selbständig in Teilzeit“ (Linde-Verlag, 17,90 Euro) erklären Andreas Lutz und Nadine Luck die Besonderheiten, Chancen und Risiken der Teilzeit-Selbständigkeit. Mit Praxisbeispielen und vielen Tipps zeigen die Autoren Gründern, aber auch Selbständigen, die schon länger in Teilzeit aktiv sind, wie sie ihr Unternehmen zum Erfolg führen.

Weitere Infos und Bestellung unter: www.gruendungszuschuss.de/index.php?id=864


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6. Und zum Schluss: Alle WORKSHOP-TERMINE bundesweit

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