Newsletter für Gründer & Selbständige

29/2011 (versendet am 24.08.2011)

News2Use, 29/2011: Interview zur Selbständigkeit in Teilzet, fachkundige Stellungnahme kostenlos, So erstellen Sie Ihre Pressemappe

"News & Ideen für Ihren Erfolg vor und nach der Gründung"

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie sitzen vor dem Computer und haben sich kein Hitzefrei geben können? Vielleicht arbeiten Sie aber auch in Teilzeit, gerade um sich mal einen freien Tag zwischendurch zu genehmigen, und sind jetzt auf dem Sprung zum See? Buchautorin Nadine Luck jedenfalls spricht im Interview über die Arbeits- und Lebenssituation von Nebenher-Selbständigen, zu der manchmal auch eine gelungenere Work-Life-Balance gehört.

Wer es derzeit garantiert langsamer angehen lässt, sind die Bundestagsabgeordneten – sie haben Sommerpause. Wie es gleich im Anschluss daran weitergeht mit dem Gesetz, das den Gründungszuschuss kürzen wird, lesen Sie ebenfalls in diesem Newsletter.

Viel Spaß bei der Lektüre unserer News und Tipps!

Herzliche Grüße aus dem tropischen München
Andreas Lutz

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INHALT

1. Interview: Nadine Luck über ihr Buch „Selbständig in Teilzeit“
2. Aktion: In Verbindung mit einem Mikrokredit ist die fachkundige Stellungnahme kostenlos
3. Ungenutzte Chancen: Frauen stricken zu wenig an Business-Netzwerken
4. Geplante Kürzungen beim Gründungszuschuss: Stand des Gesetzgebungsverfahrens, Spekulationen über künftige Ablehnungsgründe
5. In eigener Sache: Der optimale Newsletter-Versand

6. Und zum Schluss: Alle WORKSHOP-TERMINE bundesweit

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1. Interview: Nadine Luck über ihr Buch „Selbständig in Teilzeit“

Nichts Halbes, nichts Ganzes? Im Ratgeber „Selbständig in Teilzeit“ räumen Nadine Luck und Andreas Lutz mit dem Vorurteil auf, dass Unternehmer nur erfolgreich sein können, wenn sie „selbst“ und „ständig“ im Einsatz sind. Luck weiß, wovon sie spricht, denn seit einigen Berufsjahren ist die Münchnerin selbst konfrontiert mit den Möglichkeiten, Chancen und Nöten von Kleinunternehmern, die nur einen bestimmten Teil ihrer Zeit in ihr Vorhaben investieren können. Neben einer Teilzeit-Festanstellung in der Pressestelle einer städtischen Kultureinrichtung arbeitet sie als freiberufliche Journalistin unter anderem für das Finanzressort von "Focus Online", für "Welt Kompakt" und "gruendungszuschuss.de". Im Interview spricht sie über den Balanceakt, den diese sehr unterschiedlichen Tätigkeiten erfordern.

gruendungszuschuss.de: Frau Luck, wieso dieses Buchthema - "Selbständig in Teilzeit“?

Nadine Luck: Weil es nicht so einfach ist, die Selbständigkeit in Teilzeit mit anderen Lebensbereichen unter einen Hut zu bekommen – sei es mit einer Festanstellung, Familie, Studium oder Arbeitslosigkeit. Berufstätige, die auf mehreren Hochzeiten tanzen, müssen bestimmte Verdienst- und Zeitgrenzen beachten, um nicht unnötig viel Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen, sie müssen mit ihrer Zeit jonglieren und viel Disziplin aufbringen, um jedem Lebens- und Arbeitsbereich gerecht zu werden. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, ich arbeite selbst in Festanstellung – und nebenher selbständig, und im Herbst bekomme ich ein Kind. Ich habe viel Zeit im Internet und am Telefon verbracht, um zu erfahren, ob ich besser die Festanstellung oder die Selbständigkeit zum Hauptberuf mache, wie viel ich neben dem Bezug von Elterngeld arbeiten darf, wie meine Steuererklärung funktioniert. Mit meinem Berufsmodell stehe ich nicht alleine da: 54 Prozent aller Gründungen finden in Teilzeit statt, was bedeutet, dass die Gründer ihre Selbständigkeit mit einer anderen Sache im Leben kombinieren. Wir haben in unserem Buch alles zusammengetragen, was man wissen muss mit dem Anspruch, dass so wenig Fragen wie möglich offen bleiben.

gruendungszuschuss.de: Auch das Buchschreiben haben Sie sich geteilt – Sie haben „Selbständig in Teilzeit“ gemeinsam mit Andreas Lutz geschrieben. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Nadine Luck: Andreas und ich arbeiten seit fast zwei Jahren einmal pro Woche zusammen, um diesen Newsletter zu schreiben – mit Unterstützung durch Experten und Autoren aus der Gründerszene. Kennengelernt haben wir uns über eine gemeinsame Kollegin. Andreas plante schon seit einigen Jahren, ein Buch für Teilzeit-Selbständige zu schreiben, zumal die Zielgruppe groß und ihre Fragen drängend und umfangreich sind. Jedoch wollte er den Ratgeber gemeinsam mit einem Autor schreiben, der dieses Berufsmodell selbst lebt. Durch unseren beruflichen und fachlichen Hintergrund ergänzten wir uns beim Schreiben dann auch sehr gut – Andreas steuerte die Kapitel über die Betrags- und Stundengrenzen der Teilzeit-Selbständigen bei, über die Fördermöglichkeiten der Zielgruppe – vom Gründungszuschuss hin zu Mikrokrediten; er schrieb über die Herausforderungen, Hürden und Modalitäten beim Unternehmensstart und beantwortete alle Fragen zu Ablage und Steuern. Ich konzentrierte mich auf die Kapitel über die Motive von Teilzeit-Selbständigen, die Vorurteile, denen sie begegnen, die Entwicklung von Geschäftsideen; auch erklärte ich, wie sich die Selbständigkeit mit anderen Lebensbereichen wie Festanstellung, Familie, Studium verbinden lässt, welche Auswirkungen die Arbeit auf die Sozialversicherung hat und wie das Unternehmen im Homeoffice gelingt, inklusive des perfekten Zeitmanagements. Natürlich beantworten wir auch die Frage, wie Unternehmer den Wechsel von der Teilzeit- in die Vollzeitselbständigkeit schaffen.

gruendungszuschuss.de: Was Ihr eigenes Berufsmodell betrifft – haben Sie sich bewusst dafür entschieden, sowohl angestellt als auch selbständig zu arbeiten?

Nadine Luck: Nein, das hat sich für mich so ergeben, aber ich bin sehr glücklich damit. Nach meinem Studium habe ich als freie Journalistin gearbeitet und bald das Angebot bekommen, in Teilzeit für eine Pressestelle der Stadt München zu arbeiten. Schnell habe ich gemerkt, welche Vorteile dieses Arbeitsmodell für mich hat: Die Festanstellung bietet mir die Sicherheit, die ich als Freiberuflerin in der Medienwelt nicht bekommen kann. Als freie Journalistin hingegen muss ich mich ständig darum kümmern, genügend Aufträge zu bekommen, und wenn gerade Medienkrise herrscht, sind die Budgets für freie Journalisten oft die ersten, die zusammengestrichen werden. Ich muss daher mit vielen Auftraggebern zusammenarbeiten und diese pflegen, um immer gut beschäftigt zu sein. Dennoch bin ich mein eigener Chef, ich entscheide selbst, worüber ich schreibe, was ich welchen Medien anbiete, welches Thema für mich so spannend ist, dass ich mich tiefer damit befassen will. Ich picke mir also das Beste aus beiden Berufswelten heraus: die beruhigende Routine der Festanstellung, die kreative Spannung der Selbständigkeit. Dadurch, dass ich meine Berufe zeitlich und räumlich strikt voneinander trennen kann – das eine mache ich an drei Tagen die Woche, das andere an zwei –, bringe ich nichts durcheinander und kann mich jeweils voll und ganz der jeweiligen Tätigkeit widmen.

gruendungszuschuss.de: Halbselbständig gibt es genauso wenig wie halbschwanger – so lautet ein Vorurteil gegen Unternehmer, die nicht rund um die Uhr für ihr Geschäft im Einsatz sind. Stimmen Sie dem zu?

Nadine Luck: Das ist tatsächlich ein beliebtes Vorurteil. Als ich im Rahmen der Recherchen für dieses Buch im Forum der Xing-Gruppe „Gründer und Selbständige“ fragte, wie Teilzeit-Arbeiter ihre Zeit am besten organisieren, fuhr mich eine Userin an, dass ich so reif und erwachsen sein sollte zu wissen, nicht alles haben zu können. Sie stellte sich wohl vor, dass es im Unternehmerleben keinen Feierabend, kein Wochenende, keine Hobbys und am besten auch keinen Familienanschluss geben dürfte. Teilweise hat sie damit recht, natürlich gibt es die Rund-um-die-Uhr-Unternehmer, die sich keine Verschnaufpause gönnen. Das heißt aber nicht, dass Teilzeit-Selbständige nicht mit Leib und Seele bei der Sache wären, im Gegenteil. Zumindest für Angestellte in Teilzeit gilt, dass sie im Vergleich zu ihren Vollzeit-Kollegen motivierter und produktiver sind, das haben Studien ergeben. Es liegt auf der Hand, dass Teilzeit-Selbständige ebenfalls hoch motiviert und produktiv sind, zumal sie in begrenzter Zeit beste Leistung bringen müssen, um sich auf dem Markt behaupten zu können. Sie schätzen ihre Arbeitszeit als sehr wertvoll ein – nur so schaffen sie es, ihr Vorhaben  gewinnbringend auch ohne Rund-um-die-Uhr-Einsatz voranzubringen.

Mehr Infos und Bestellung des Ratgebers „Selbständig in Teilzeit“ (Linde-Verlag, 17,90 Euro) unter: www.gruendungszuschuss.de/index.php


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2. Aktion: In Verbindung mit einem Mikrokredit ist die fachkundige Stellungnahme kostenlos

Für alle, die mit dem Gründungszuschuss gründen wollen – und viele wollen das noch rechtzeitig vor den Gesetzesänderungen am 1. November tun –, haben wir ein besonderes, zeitlich befristetes Angebot: Wer bei uns einen Mikrokredit aufnimmt, erhält die fachkundige Stellungnahme kostenlos. Normalerweise berechnen wir für die Beratung vor der Gründung 79 Euro pro Stunde. Sie sparen bis zu 1,5 Stunden Zeitaufwand und rund 118,50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Beratung und Prüfung finden durch sorgfältig ausgewählte, besonders erfahrene Gründungsberater statt. Wir bieten diese Dienstleistung in 16 Städten bundesweit an.

Dabei prüfen wir nicht nur die Plausibilität Ihres Businessplans und speziell Ihrer Umsatz- und Kostenplanung, sondern geben auch Tipps, wie Sie mit kleinen Strategieänderungen deutlich erfolgreicher durchstarten. Anders als viele andere Stellen prüfen wir Ihre Unterlagen auch aus dem Blickwinkel der Arbeitsagenturen und warnen Sie vor Fallstricke, die zu einer Ablehnung aus formalen Gründen führen können.

Weil wir im Rahmen einer fachkundigen Stellungnahme ganz ähnliche Fragestellungen besprechen und prüfen müssen wie bei einem Kreditgespräch, das grundsätzlich immer kostenlos stattfindet, haben wir uns entschlossen, bei solchen Gelegenheiten auch die fachkundige Stellungnahme kostenlos anzubieten. Diese Aktion ist zunächst befristet und gilt für alle Kunden, die unser Formular „fachkundige Stellungnahme“ (Link siehe unten) bis zum 15. September 2011 ausfüllen. Wenn Sie dabei „Interesse an einem Mikrokredit“ ankreuzen, senden wir Ihnen eine E-Mail zu, in der Sie erfahren, welche Unterlagen wir von Ihnen benötigen. Nach einer schnellen Vorprüfung, ob die Unterlagen unsere Mindestkriterien erfüllen, stellen wir dann den Kontakt zu dem zuständigen Berater her.

Die Funktionsweise und Vorteile von Mikrokrediten haben wir bereits in den letzten Newslettern immer wieder beschrieben. Mikrokredite sind bereits ab einem Kreditvolumen von 1.000 Euro möglich. Bei sechs Monaten Laufzeit beträgt die Zinsbelastung  insgesamt 26 Euro, bei zwölf Monaten Laufzeit rund 47 Euro. Bei der Vergabe gehen wir nach der Methodik der „Stufenkredite“ vor: Der erste Kredit dient zum Teil dem gegenseitigen Kennenlernen, bei zuverlässiger Rückzahlung können wir später, wenn oft überraschend größerer Kreditbedarf entsteht, im Rahmen der entstandenen Vertrauensbeziehung unbürokratisch auch höhere Kredite vergeben.

Bei Interesse nutzen Sie bitte unser Formular „fachkundige Stellungnahme“ und kreuzen „Interesse an Mikrokredit“ an:
www.gruendungszuschuss.de/index.php?id=103


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3. Ungenutzte Chancen: Frauen stricken zu wenig an Business-Netzwerken

Frauen gelten als kommunikativer als Männer - doch ihre diesbezüglichen Fähigkeiten setzen sie zu wenig ein, wenn es um ihr berufliches Vorankommen geht, sie verschenken durch mangelnde Netzwerkpflege jede Menge Potenzial. Das geht aus einer Analyse der XING AG hervor, für die das führende Business-Netzwerk nicht nur die sozialen Verbindungen der über 10,8 Millionen Mitglieder anonym ausgewertet, sondern auch qualitative Interviews mit Headhuntern geführt hat.

Männer hingegen helfen sich ständig gegenseitig weiter, so die Studie: Denn wenn Headhunter von Kandidaten, darunter auch häufig Selbständige, wissen wollen, ob sie andere Kollegen empfehlen könnten, antworten Frauen sehr vorsichtig, während Männer häufig ihre Kollegen ins Spiel bringen. „90 Prozent aller Empfehlungen für andere Kandidaten kommen von Männern“, schildert ein Recruiter, „Frauen hingegen meinen oft, niemand Geeignetes zu kennen.“ Die Befragten stimmen überein, dass Männer viel eher berufliche Netzwerke bilden, um einander zu unterstützen. Frauen sollten sich jedoch deutlich machen, dass es nicht darum geht, dass ihre Empfehlungen zu 100 Prozent passen müssen - Headhunter sind dankbar für jeden Tipp.

Zusätzlich sollten sich Frauen bewusst machen, dass sie gefragt sind wie nie zuvor: Unternehmer möchten mehr weibliche Führungskräfte beschäftigen. Den Wunsch nach einer Frau an exponierter Stelle hegen inzwischen 80 Prozent der Unternehmen; vor wenigen Jahren seien nur zwei Prozent der Unternehmen daran interessiert gewesen, so ein Headhunter. Und so beendet etwa die Deutsche Telekom die bislang lupenreine Männerherrschaft im Hause: In wenigen Monaten ziehen zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens zwei Frauen in den achtköpfigen Vorstand des Bonner Telefon- und Internetkonzerns ein. Noch sei es einem Personalberater zufolge jedoch schwierig, geeignete Kandidatinnen für derartige Jobs zu finden: Ist eine Stelle ausschließlich mit einer Frau zu besetzen, so würde das Honorar für die Personaljäger aufgrund der geringeren Erfolgsaussichten signifikant steigen, berichtet er.

Auch im Bewerbungsgespräch verhalten sich Männer und Frauen anders: Während sich weibliche Kandidaten über ihre Aufgabe definieren, geht es Männern um die Position, beschrieb ein Headhunter. Männer gehen grundsätzlich stärker auf ihre eigenen Ziele ausgerichtet vor und lassen sich auch wesentlich leichter mit einem attraktiven Gehalt gewinnen. Frauen hingegen kommen oft besser vorbereitet in ein Gespräch und zeigen kein „Pfauensyndrom“, jedoch eine größere Loyalität zur gegenwärtigen Firma und selten langfristige Karriereorientierung.

Falls auch Sie Ihr Karrierenetzwerk besser pflegen sollten, engagieren Sie sich als ersten Schritt bei XING, der führenden Business-Plattform in Deutschland. Wie Sie Ihre Kontakte erfolgreich aufbauen und pflegen, lernen Sie in den von uns angebotenen XING-Seminaren. Mehr Infos unter www.xing-seminare.com.


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4. Geplante Kürzungen beim Gründungszuschuss: Stand des Gesetzgebungsverfahrens, Spekulationen über künftige Ablehnungsgründe

Noch herrscht in Berlin Sommerpause, aber ab Montag, den 5. September, wird im Bundestag wieder beraten. An diesem Tag werden im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales Verbände und Experten zu dem Gesetzgebungspaket angehört, in dessen Rahmen große Einsparungen am Gründungszuschuss geplant sind. In der 38. Kalenderwoche, voraussichtlich am Donnerstag, 25. September, soll dann der Bundestag in zweiter und dritter Lesung über die Kürzungspläne entscheiden. Er wird dann wohl das Gesetz mit den Stimmen von Union und FDP beschließen. Nach der Unterschrift durch den Bundespräsidenten und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt tritt das Gesetz dann in Kraft – vermutlich zum 1. November 2011.

Für die Anhörung am 5. September haben die Regierungsparteien – soweit aus der Rednerliste erkennbar – weder Vertreter des Verbands der Gründungsinitiativen (VDG) oder des Deutschen Gründerinnen Forum e.V. (DGF) eingeladen, noch Experten wie Prof. Alexander Kritikos. Er und andere Wissenschaftler hatten über Jahre hinweg im Regierungsauftrag umfangreiche Evaluationen zur Effektivität des Gründungszuschusses durchgeführt, die immer wieder zum Ergebnis kamen, dass es sich beim Gründungszuschuss um eines der effektivsten Instrumente der Arbeitsmarktpolitik handelt. Die beiden Verbände sind die Stimmen von Gründern und Gründungsexperten und hatten zum Gesetz umfangreiche Stellungnahmen abgegeben. Es hat ganz den Anschein, als habe man lieber Experten und Verbände aus anderen Bereichen eingeladen, um mit diesen über andere Aspekte des Gesetzgebungsvorhabens zu sprechen, obwohl dessen Kern – gemessen an den resultierenden Einsparungen – ganz klar die Kürzung des Gründungszuschusses ist. Ist also nicht nur das Gesetzespaket, sondern auch die Anhörung eine Mogelpackung?

Unsere Bedenken werden auch bestätigt durch die Antworten auf die zahlreichen E-Mails und Briefe, die Leser unseres Newsletters an Bundestagsabgeordnete geschrieben haben. Die Vertreter der Regierungsparteien antworten sinngemäß – wie schon in der ersten Lesung des Bundestages: Die Effektivität der arbeitsmarktpolitischen Instrumente sei lange untersucht worden – jetzt würden diese Erkenntnisse umgesetzt, es werde gehandelt. Eine solche Argumentation lässt die Bürger, die an die Abgeordneten geschrieben haben, frustriert und sprachlos zurück, denn die Gesetzesänderungen sind ja das genaue Gegenteil dessen, was die Wissenschaftler empfohlen haben. Entweder haben sich die Abgeordneten, immerhin Experten für Arbeit und Soziales, nicht mit den Evaluationsergebnissen beschäftigt oder sie ignorieren alle Widersprüche. Ein ehrlicher, auf den Fakten basierender Austausch auf Augenhöhe scheint unmöglich und nicht gewollt. Dass man einer solchen Auseinandersetzung aus dem Weg geht, macht mich persönlich als politisch denkender Bürger traurig.

Darf sich, wer als Angestellter gut vermittelbar ist, nicht mehr selbständig machen?
Eine Veröffentlichung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), der als Dachverband der Industrie- und Handelskammern die Kürzungen wiederholt begrüßt hat, deutet darauf hin, dass die Arbeitsagenturen den Gründungszuschuss nach dem 1.11. nicht nur solchen Gründern verweigern könnten, bei denen Zweifel an der Eignung als Selbständige bestehen, sondern auch solchen, die gute Chancen auf eine erneute Beschäftigung als Angestellte haben. Damit würde womöglich besonders engagierten und aussichtsreichen Gründern die Förderung verweigert. Was dabei nicht übersehen werden sollte: Wer nicht mehr als Angestellter arbeiten möchte oder kann, tut dies meist nicht, weil ihm entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen fehlen, sondern meist aus anderen Gründen. Etwa weil er sein eigener Chef sein, selbst seine Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte bestimmen, politischen Spielen aus dem Weg gehen möchte, mehr zeitliche Flexibilität benötigt, sich als älterer Arbeitnehmer nicht von jüngeren Vorgesetzten herumkommandieren lassen möchte usw. Unter Umständen wird er als Angestellter deshalb immer wieder scheitern und anecken, während er als Selbständiger sehr erfolgreich sein kann. Die Entscheidung für die Selbständigkeit ist meist gut überlegt und fällt schwer genug – man sollte sie den Existenzgründern überlassen und sich nicht anmaßen, dass andere dies besser beurteilen können.

Wer noch vor dem 1.11. gründen und den Gründungszuschuss in seiner bisherigen Form beantragen möchte, findet unter www.gruendungszuschuss.de einen kleinen FAQ, der Fragen zum Timing beantwortet.


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5. In eigener Sache: Der optimale Newsletter-Versand

Liebe Leserin, lieber Leser, falls Sie unseren Newsletter über die XING-Gruppe „Gründer und Selbständige“ erhalten, ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Sie ihn manchmal doppelt, manchmal gar nicht zugestellt bekommen. Hierfür entschuldigen wir uns! XING ist dieses Problem bekannt, aufgrund des Relaunches vor einigen Wochen aber können die Entwickler der Business-Plattform nicht alle Baustellen auf einmal beseitigen. Wir bitten Sie daher um Geduld, bis das Problem gelöst ist. Eine weitere Möglichkeit, keinen unserer Newsletter zu verpassen beziehungsweise keinen doppelt zu bekommen ist die ebenfalls kostenlose Newsletter-Bestellung über unsere Seite www.gruendungszuschuss.de (links auf der Startseite). Der Versand findet in diesem Fall per E-Mail statt, bisher hat er stets reibungslos geklappt. In jedem Fall danken wir Ihnen dafür, dass Sie unsere Nachrichten und Tipps derart treu lesen.


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