Aus Kapitel I

"Jetzt sind Sie Unternehmer": Leseprobe

Für viele Selbständige ist dies der schönste Teil der Gründung: Sie suchen ein Büro aus, richten es ein, beschaffen die Technik und eröffnen ein Bankkonto. Sie bestimmen, was ihnen gefällt und zweckmäßig erscheint, und schaffen sich damit die Arbeitsbedingungen, unter denen sie besonders produktiv sein können.

Home-Office, Bürogemeinschaft oder eigenes Büro?

Als Selbständiger haben Sie die freie Wahl, wo und wie Sie arbeiten wollen. Viele Gründer starten von zu Hause aus, andere beginnen ihre Selbständigkeit mit der Suche nach repräsentativen Räumlichkeiten oder eröffnen eine Bürogemeinschaft. Finden Sie zunächst einmal heraus, welche Variante am besten zu Ihren Bedürfnissen passt und was Sie bei Ihren Überlegungen bedenken sollten.

Das Büro zu Hause

Ein Home-Office ist die bequemste und billigste Lösung. Sie können auch mal auf dem Sofa oder im Bett arbeiten, sparen sich den Arbeitsweg, können Beruf und Familienpflichten besser unter einen Hut bringen. Ein Arbeitszimmer oder zumindest ein Schreibtisch ist meist schon vorhanden, ebenso Telefon und Internetzugang. Sie haben keine zusätzlichen Ausgaben, sondern können in der Regel sogar einen Teil der Miete und Telefonrechnung als Betriebsausgabe geltend machen. Das Home-Office ist daher ideal für die Startphase, denn damit halten Sie Ihre monatlichen Kosten und somit das Risiko Ihrer Gründung niedrig.

Allerdings erfordert diese Art zu arbeiten ein hohes Maß an Disziplin. Wohnung und Mitbewohner bieten vielfältige Ablenkungsmöglichkeiten. Sie sollten deshalb auf jeden Fall Regeln aufstellen, die sowohl für Ihre Mitbewohner als auch für Sie selbst gelten: Nehmen Sie sich und Ihre Arbeit ernst – und verlangen Sie diesen Respekt auch von Ihren Mitmenschen. Setzen Sie bestimmte Kernarbeitszeiten fest, in denen Sie nicht gestört werden dürfen. Vereinbaren Sie, dass Ihr Arbeitszimmer ein geschützter Ort ist, an den Sie sich zu rückziehen können, um zum Beispiel ungestört mit Ihren Kunden zu telefonieren.

Durch solche Abmachungen gewinnen Sie nicht nur Freiräume, sondern sichern sich auch Wertschätzung für Ihre Arbeit und Ihre Professionalität. Im Home-Office kann aber nicht nur ein Zuviel an Ablenkung, sondern ebenso ein Zuwenig an menschlichen Kontakten zum Problem werden. Wer den ganzen Tag nicht „rauskommt“, fühlt sich bald isoliert, denn Kontakte per E-Mail oder Telefon sind nur ein unzureichender Ersatz. Wenn Sie zum Beispiel einen Partner haben, der tagsüber zur Arbeit geht, werden Sie sich als „Heimarbeiter“ ganz besonders auf seine Rückkehr freuen – ihn aber vielleicht auch überfordern: Ihr Partner will sich lieber ausruhen, während Sie am liebsten noch weggehen und endlich unter Menschen kommen möchten … Wenn Sie dies vermeiden wollen, vereinbaren Sie regelmäßig Treffen außerhalb der Wohnung: Besuche bei Kunden, Besprechungen mit Kooperationspartnern usw. Ein neutraler Ort wie ein Café oder eine Hotellobby ist für offizielle Termine oft besser geeignet und sorgt für eine professionelle Atmosphäre.

Gut zu wissen

Kann der Vermieter Ärger machen?

Grundsätzlich ist es erlaubt, in der Wohnung zu arbeiten, unabhängig davon, ob die Tätigkeit freiberuflich oder gewerblich ist. Sie dürfen auch einen abweichenden Firmennamen an Klingel und Briefkasten anbringen, ohne gleich mit Ärger rechnen zu müssen. Spätestens wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, Ihr Besucherverkehr bestimmte Grenzen überschreitet, Sie ein Firmenschild anbringen wollen oder Nachbarn sich potenziell durch Lärm oder Geruch belästigt fühlen könnten, sollten Sie die Zustimmung des Vermieters beziehungsweise der Hausgemeinschaft einholen.


Eigene Räume mieten

Wenn Sie mit Ihrer Geschäftstätigkeit eine gewisse Grenze überschreiten,führt kein Weg an einem eigenen Büro oder Laden vorbei. Das gilt ganz besonders, wenn Sie im Team gründen oder etwas Größeres vorhaben. Eine gute Adresse und repräsentative Räumlichkeiten erhöhen zudem das Standing bei Kunden. In Branchen mit regem Kundenverkehr ist die Lage und damit die Erreichbarkeit ohnehin einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.

Rechner

Wie hoch ist Ihr Gründungszuschuss?
Jetzt ausrechnen