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0180er-Nummern jetzt teurer: Wie Sie bei "0900 light" sparen können


(gruendungszuschuss.de) Während die Telefongebühren auf breiter Front fallen, sind sie zum 1. Januar 2007 bei den unter großen Unternehmen verbreiteten 10805-Servicenummern von 12 auf 14 Cent pro Minute gestiegen. Die Zeitschrift c't rechnet in ihrer Ausgabe 03/07 vor, dass der Anruf bei einem Versandhaus, einer Telefongesellschaft oder einem Mietwagenunternehmen damit ein vielfaches teurer ist als ein Ferngespräch nach Rio, Bangkok oder Sidney. Sofern Sie eine Sparvorwahl wählen, können Sie jetzt sogar ins Handynetz billiger telefonieren. Die 01805 entwickelt sich laut c't zunehmend zur "0900 light" und ist unter dem Strich nicht selten sogar teurer als der Anruf bei einer solchen Premiumnummer, denn bei 01805 wird auch die Wartzeit in Rechnung gestellt. Wir beschreiben im Folgenden die Gründe und berichten, wie Sie die teuren Nummern umgehen können.

Ursprünglich waren 01805-Nummer billiger als normale Festnetzgespräche. Sie ermöglichen es den Anbietern, unter einer bundesweit einheitlichen Rufnummer erreichbar zu sein, statt unter einer vergleichsweise provinziell wirkenden 09561 oder 04106. Das Anrufziel, also die Festnetznummer unter der die Anrufe ankommen, können flexibel gesteuert und zum Beispiel je nach Anruferzahl und Tageszeit auf verschiedene Callcenter aufgeteilt werden.

Wie die angerufenen Firmen mitverdienen

Für eine Preiserhöhung gibt es jedoch keinen anderen nachvollziehbaren Grund, als dass in diesem Bereich die Gewinne gesteigert werden sollen, während sie anderswo in der Telekom-Branche unter Druck sind. Die Zeitschrift c't rechnet vor, wie die 14 Cent Telefongebühren pro Minute aufgeteilt werden: Ungefähr die Hälfte geht an die beteiligten Telefongesellschaften, Dienstleister und den Fiskus (Mehrwertsteuer). Bis zu 7 Cent können folglich an die angerufene Firma ausgeschüttet werden, wobei die Höhe von deren Anrufvolumen und Verhandlungsposition abhängig ist. Pikant: Eigentlich ist eine solche Ausschüttung ("Kick-back") durch die Bundesnetzagentur verboten. Doch dieses Verbot kann durch Werbekostenzuschüsse, kostenlose Sachleistungen etc. umgangen werden. Für die angerufenen Firmen nicht gerade ein Anreiz, lange Wartezeiten zu verkürzen.

Eigene Erfahrungen bei einer Telefongesellschaft

Als Arcor-Kunde hatte ich erst vor wenigen Tagen ein Erlebnis dieser Art: Während  Neukunden kostenlos unter einer 0800-Nummer anrufen dürfen, musste ich als Bestandskunde eine 018010 anrufen, Kostenpunkt 24 Cent pro Minute! Die angekündigte Verbindungsdauer: zwei Minuten, tatsächlich hatte sich nach zehn Minuten noch immer kein Ansprechpartner gemeldet. Dabei wollte ich doch nur einen neuen, zehn Euro teureren Monatstarif in Auftrag geben. Inzwischen kam ein Besucher, ich musste auflegen. Beim nächsten Anrufversuch kam ich "schon" nach sieben Minuten an die Reihe. Hurra! Das eigentliche Gespräch dauerte drei Minuten, inklusive der anschließenden "Kurzbefragung zu Ihrer Zufriedenheit" bei der nach allem möglichen, aber natürlich nicht nach den Wartezeiten gefragt wurde. Um einen Auftrag abgeben zu dürfen, musste ich unter dem Strich also fünf Euro an Telefongebühren zahlen. Nicht sehr kundenfreundlich, wie ich finde. Was mich am meisten ärgert: Dass ich als Bestandskunde sozusagen Kunde zweiter Klasse bin.

Wie lassen sich 01805-Gebühren umgehen?

Call-by-call funktioniert bei Sondernnummern wie 01805 nicht. Auch Flatfees, die "das deutsche Festnetz" abdecken, greifen hier nicht. Was sind die Alternativen?

  1. Die Anfrage selbst im Internet erledigen. Dann haben die Anbieter Ihr Ziel erreicht. Doch in der Regel würde man ja gar nicht anrufen, wenn die Buchung über das Internet ohne Rückfragen möglich wäre.
  2. In eine Filiale des Anbieters gehen, wenn eine in der Nähe ist. Doch auch hier muss man natürlich häufig warten. Außerdem sollte man dem Gesprächspartner bei der Bestelleingabe über die Schulter schauen, denn nach meiner Erfahrung werden hier beim Ausfüllen der Formulare häufig Fehler gemacht – und schon befinden Sie sich wieder in der Warteschleife des Anbieters.
  3. Eine dritte, weniger bekannte Möglichkeit: Auf der Seite http://www.tk-anbieter.de/0180/ gibt es ein Verzeichnis von Servicenummern mit der zugeordneten Festnetznummer. Bei Nummern, die Sie häufig anrufen oder bei denen Sie mit längeren Wartzeiten rechnen müssen, lohnt es sich, die Originalnummer herauszusuchen. Unter Arcor habe ich dort nichts gefunden, aber zum Beispiel unter "Comdirect", "HUK" oder "Otto Versand". Nachschauen lohnt sich!

Verfasst von Andreas Lutz am 07.02.2007 08:52
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=163&showblog=2247

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