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Ha, ha, reingefallen: "Entfernung Ihrer Webseite aus dem Google Index" / Sechs Tipps, damit es Ihnen nicht auch so geht


(gruendungszuschuss.de) Seit langem bin ich zum ersten mal wieder einer Spam-Nachricht aufgesessen: Gestern abend erhielt ich die Nachricht "Entfernung Ihrer Webseite www.ueberbruckungsgeld.de aus dem Google Index". Begründung: Die verwendete Weiterleitung auf grundungszuschuss.de würde den Richtlinien von Google widersprechen. So habe ich es zumindest bei flüchtigem Lesen verstanden. Ich war gerade auf dem Sprung nach hause und habe deshalb erst mal nichts unternommen, habe aber tatsächlich geglaubt, dass die Mail (Text siehe unten) von Google stammt. Neulich war ich noch bei einem Vortrag zum Thema Spam und dachte: "Mir kann das nicht passieren". Ha, ha, reingefallen!

--- Beginn der Fakemail ---

Sehr geehrter Seiteninhaber oder Webmaster der Domain www.ueberbrueckungsgeld.de,

bei der Indexierung Ihrer Webseiten mussten wir feststellen, dass auf Ihrer Seite Techniken angewendet werden, die gegen unsere Richtlinien
verstossen. Sie finden diese Richtlinien unter folgender Webadresse:
http://www.google.de/webmasters/guidelines.html
Um die Qualitaet unserer Suchmaschine sicherzustellen, haben wir bestimmte Webseiten zeitlich befristet aus unseren Suchergebnissen entfernt. Zurzeit sind Seiten von www.ueberbrueckungsgeld.de fuer eine Entfernung ueber einen
Zeitraum von wenigstens 30 Tagen vorgesehen.
Wir haben auf Ihren Seiten insbesondere die Verwendung folgender Techniken festgestellt:
*Seiten wie z. B. www.ueberbrueckungsgeld.de, die zu Seiten wie z. B. www.ueberbrueckungsgeld.de/index.htm mit Hilfe eines Redirects weiterleiten, der nicht mit unseren Richtlinien konform ist.
Gerne wollen wir Ihre Seiten in unserem Index behalten. Wenn Sie wollen, dass Ihre Seiten wieder von uns akzeptiert werden, korrigieren oder entfernen Sie bitte alle Seiten, die gegen unsere Richtlinien verstossen. Wenn dies erfolgt ist, besuchen Sie bitte die folgende Webadresse, um weitere Informationen zu erhalten und einen Antrag auf Wiederaufnahme in unseren Suchindex zu stellen:
https://www.google.com/webmasters/sitemaps/reinclusion?hl=de

Mit freundlichen Gruessen
Google Search Quality Team

--- Ende der Fakemail ---

Was tun, um nicht auf solche E-Mails reinzufallen?

1. Durchschauen Sie das Spiel mit der Angst: Viele solcher E-Mails sprechen gezielt Ängste des Empfängers an, um ihn zu unvorsichtigem Verhalten zu verleiten - und diese Ängste sind von Person zu Person ganz unterschiedlich. Wenn meine Website aus dem Google-Index genommen würde, wäre das für mich sehr unerfreulich. Für Sie hat Ihre Website dagegen vielleicht keine so große Bedeutung, von daher werden Sie auf diese E-Mail vielleicht viel gelassener reagieren - und dafür auf eine andere reinfallen.

2. Eine Sache habe ich auf jeden Fall, wenn auch zufällig richtig gemacht: Bevor Sie übereilt reagieren, sollten Sie erst einmal einige Stunden warten. Denn typischerweise treten Spammails nicht alleine auf, sondern in Scharen. Als ich mein Postfach heute morgen öffnete, erhielt ich eine zweite, textgleiche E-Mail und damit war eigentlich schon klar, dass es sich um Spam handelt.

3. Absender- und Empfängeradresse: Die E-Mail hatte die Absenderadresse NOREPLY@gmail.com und war gerichtet an info@ueberbrueckungsgeld.de. Auch das sind Hinweise auf Spam: Ähnlich wie bei GMX oder web.de kann jeder kostenlos und anonym bei Gmail ein E-Mail-Konto eröffnen. Wenn Google tatsächlich so eine Nachricht versenden würde, dann hätte sie wohl den Absender xyz@google.com. (Wobei auch das nicht viel heißen muss, denn die Absenderadresse einer E-Mail lässt sich ganz leicht fälschen.) Die Empfängeradresse info(at)ueberbrueckungsgeld.de wurde von dem Spammer erraten, da ich sie auf der Website nie verwendet habe. Das geschieht einfach dadurch, dass der Spammer häufig verwendete Namen wie info@, kontakt@ usw. vor den ihm bekannten Domainnamen setzt. Daneben gibt es auch Suchmaschinen, die Websites gezielt nach E-Mail-Adressen absuchen. (Deshalb sollten Sie Ihre E-Mail-Adresse auf Ihrer Website nie in der Form name@domain.de oder sogar klickbar als name(at)domain.de angeben. Außerdem sollten Sie Ihre geschäftliche E-Mail-Adresse nicht in Foren oder Weblogs angeben, sondern dafür eine Freemail-Adresse verwenden, die sie notfalls abschalten können, falls "komprimitiert".)

4. Genau lesen: Beim genauen Lesen ist mir aufgefallen, dass die Weiterleitung von www.ueberbrueckungsgeld.de auf www.ueberbrueckungsgeld.de/index.htm kritisiert wurde. Da es sich dabei um ein und dieselbe Seite handelt, ist das sicherlich unsinnig. Auch sonst gibt es in dem Text einige Ungereimtheiten, die jeodch nur bei genauem Lesen auffallen.

5. Suchen Sie in Google nach dem Betreff der E-Mail: Die Suche nach dem Stichwort "Entfernung Ihrer Webseite" ergab sofort jede Menge Hinweise, dass es sich um eine Spam-Mail handelt. Die Mail ist in einer ersten Welle schon Anfang Mai verschickt worden, dann wurde es wieder ruhig und in den letzten Tagen gab es eine zweite Welle. Tröstlich: Es gibt auch andere Nutzer, die auf die Fakemail reingefallen sind. Zitat von der Seite www.ice-blog.de: "Das ist echt die beste Fakemail, die ich je bekommen habe. Ich hatte schon Herzrasen." Ein anderes Opfer berichtet: "Habe alle Redirects akribisch gesucht in meiner Seite,  und alle Tags entfernt (ich Depp)"...

6. Anhänge nicht anklicken: Die von mir erhaltene E-Mail enthielt zwar keinen Anhang, bei neueren Versionen der Mail ist jedoch eine Datei "google webmastertools.zip" angehängt. Diese sollten Sie auf keinen Fall öffnen, denn sie enthält vermutlich einen Virus, möglicherweise installiert sich ein Mailbot, also ein Mailserver, der von Ihrem Rechner aus Spammails verschickt. Es ist möglich, dass solche Schädlingsprogramme Spammails in Ihrem Namen verschicken. Sie können sogar auf das Adressverzeichnis in Outlook und ähnlichen Programmen zugreifen und die entsprechenden Namen und E-Mail-Adressen als Empfänger und auch als Absender verwenden. Das heißt umgekehrt: Auch bei E-Mails von Bekannten und anderen real existierenden Personen kann es sich um Spam handeln und die Anhänge solcher Mails können Virenprogramme enthalten. Deshalb am besten nur solche Dateien öffnen, deren Zusendung Sie erwartet haben. Vorsicht auch bei Mails mit Witzen, lustigen Powerpoint-Präsentationen und Bildern, auch sie können Viren enthalten und mit ihrer Weiterversendung an große Verteiler werden Sie selbst zum Spammer.

Übrigens: Angeblich verschickt Google E-Mails mit ähnlichem Text, wenn tatsächlich ein Webmaster ihre Guidelines verletzt. Als Betreiber einer Website kann es sich lohnen, die "Richtlinien für Webmaster" unter der in der Spammail angegebenen Adresse anzuschauen.

Viele weitere Tipps zum Thema technische Infrastruktur für Ihr Büro finden Sie in meinem Buch „Jetzt sind Sie Unternehmer“, www.gruendungszuschuss.de/buch4

 

Verfasst von Andreas Lutz am 20.06.2007 07:56
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=163&showblog=2342

Kommentare

Verfasst von Joachim Rumohr am 20.06.2007 14:17

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