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Banken bekriegen sich auf Kosten der Kunden: Geld abheben richtig teuer


(gruendungszuschuss.de) Achtung Abzocke: Selbständige, die viel unterwegs sind und deshalb häufig Bargeld bei fremden Banken abheben müssen, sollten einen Blick auf den obligatorischen Preisaufkleber am Automaten werfen, um keine böse Überraschung zu erleben. Wenn sie denn überhaupt noch abheben dürfen: Denn wo keine hohen Gebühren abgerechnet werden können, wie etwa bei bestimmten VISA-Karten, sperren manche Banken den Geldautomat ganz für fremde Karten.

Zehn Euro verlangt die unter Freiberuflern beliebte DKB von fremden Kunden, Berliner und Nürnberger Sparkasse sowie Berliner Volksbank berechnen Fremdkunden 7,50 Euro, Deutsche Bank und Postbank 5,99 Euro, Dresdner/Commerzbank und Hypo-Vereinsbank zählen mit 4,95 bzw. 4,75 Euro noch zu den günstigeren Banken. Zum Vergleich: Die tatsächlichen Kosten einer Abhebung liegen bei nur etwa 60 Cent.

Drei bis vier Euro, im Ausland vielleicht fünf oder sechs für das Abheben an fremden Geldautomaten - auf diese Erfahrungswerte kann man sich nicht mehr verlassen. Nach Recherchen der FAZ am Sonntag erhöhten viele Banken ihre Gebühren drastisch, vor allem in diesem und dem letzten Jahr. Teilweise berechnen sich die Banken untereinander sogar noch mehr: 20 Euro seien keine Seltenheit, eine Volksbank verlange von Wettbewerbern sogar 25 Euro, zitiert die Zeitung einen Experten. Die eigene Bank muss dann die Differenz tragen.

Der Bankenkrieg geschieht auf dem Rücken der Kunden: Durch die überteuerten Gebühren wollen sie verhindern, dass ihre Kunden zu anderen Banken, insbesonderen Direktbanken abwandern, und trotzdem weiterhin von ihrem Automatennetz profitieren. So nimmt die Preisspirale denn ihren Lauf: "Erhöhst Du Deinen Preis, erhöhe ich meinen."

Ein Opfer des Bankenkriegs ist die ING-Diba: 60 Sparkassen und Volksbanken haben laut FAZ am Sonntag ihre Automaten für Kunden der Direktbank gesperrt. Auch andere Direktbanken sind betroffen: Sie geben Visa-Karten an ihre Kunden aus und werben, dass damit an allen Automaten weltweit kostenlos abgehoben werden kann. Tatsächlich ist zwischen den Banken und Visa eine interne Gebühr von maximal 1,74 Euro vereinbart, die in solchen Fällen von der Direktbank übernommen werden, manchmal begrenzt auf eine bestimmte Zahl von Abhebungen pro Monat. So können die Kunden an Automaten aller Banken kostenlos Geld ziehen - so lange die Banken die Abhebung mit der Visa-Karte zulassen.

Durch die Erhöhung der Gebühren profitieren letztlich die Mitgliedsbanken der drei großen Geldautomaten-Netze gegenüber den drei kleineren. Deshalb ermittelt inzwischen bereits das Kartellamt gegen die Preistreiberei.

Die drei großen Netzwerke:

  1. S-Net (ca. 22.000 Automaten) - Sparkassen, Landesbanken
  2. BankCard ServiceNetz (ca. 18.200) - VR-Banken, weitere Genossenschaftsbanken
  3. CashGroup (ca. 7.000) - Deutsche Bank, Dresdner/Commerzbank, Unicredito, Postbank und deren (Direktbank-)Töchter

Die drei kleineren Netzwerke:

  1. CashPool (ca. 2.500) - BBBank, Citibank, Degussa Bank, GE Money Bank, Merkur Bank, Netbank, Santander Bank, SEB, Sparda Bank, Wüstenrot
  2. DiBa (ca. 1.000) - DiBa, Berliner Bank, Degussa Bank - einige Mitgliedsbanken dürfen ebenfalls die Geldautomaten der CashGroup kostenfrei nutzen
  3. SpardaBanken (ca. 800) - SpardaBanken, Netbank - einige Mitgliedsbanken dürfen ebenfalls die Geldautomaten des CashPool-Verbands kostenfrei nutzen.

Verfasst von Andreas Lutz am 12.08.2009 08:07
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=128&showblog=2688

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