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MittelstandsMonitor 2009: Wirtschaftstief = Gründungshoch?


Mittlere und kleine Unternehmen sind von der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht ganz so hart getroffen wie die Exportindustrie und andere international orientierte Großunternehmen. Trotzdem sind die Geschäftserwartungen des Mittelstands auf ein neues historisches Tief gefallen. Anzeichen für einen krisenbedingten Anstieg der Gründerzahlen gibt es noch nicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Mittelstandsmonitor 2009.

Die Gründungsbereitschaft der Deutschen ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen: Die Fortsetzung dieses Trends liegt jedoch weniger an der Wirtschaftskrise, als vielmehr im Gegenteil an der bis Mitte 2008 noch vergleichsweise guten Lage auf dem Arbeitsmarkt: Rückläufige Arbeitslosenzahlen senken hierzulande erfahrungsgemäß die Gründungsbereitschaft.

Antizyklisches Gründungsgeschehen

Hintergrund: Einerseits werden Gründungsinteressierte in wirtschaftlichen Hochzeiten durch die vermehrte Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zur Gründung ermutigt. Verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten führen andererseits jedoch dazu, dass sich viele potenzielle Gründer letztlich doch nicht für die Selbstständigkeit, sondern für ein Angestelltenverhältnis entscheiden.

Während die Zahl der Gründungen bis einschließlich 2007 gegenüber den Unternehmensschließungen noch überwog, zeichnet sich laut Mittelstandsmonitor für 2008 ein negativer Saldo ab: Unterm Strich geht die Zahl der Unternehmen und Selbstständigen zurück. Krisenbedingt ist im laufenden Jahr wieder eine Belebung des Gründungsgeschehens möglich: Die Wirtschaftsforscher rechnen insbesondere wieder mit vermehrten Gründungen aus der Arbeitslosigkeit.
Konkrete Anhaltspunkte für eine tatsächliche Trendumkehr im Gründungsgeschehen sind zurzeit allerdings noch nicht zu erkennen.

Das deckt sich mit der Entwicklung beim GRUENDEX von gruendungszuschuss.de: Nach einem Zwischenhoch Ende 2008 bewegte sich unser Gründerindex im Januar 2009 und Februar 2009 saisonbereinigt im üblichen Rahmen.

Quellen des Mittelstandsmonitors

Der jährliche Bericht zu Konjunktur- und Strukturfragen kleiner und mittlerer Unternehmen wird seit 2003 von der KfW-Bankengruppe zusammen mit dem Informationsdienstleister Creditreform und den drei Wirtschaftsforschungsinstituten IfM Bonn, RWI Essen und ZEW Mannheim erstellt.

Die Gründungszahlen und -prognosen des Mittelstandsmonitors speisen sich aus drei verschiedenen Quellen:

  • aus dem ZEW-Gründungspanel, das auf den halbjährlich bereitgestellten Unternehmensdaten der Wirtschaftsauskunftei Creditreform beruht,
  • der Gründungsstatistik des IfM Bonn, basierend auf der Gewerbeanzeigenstatistik der Statistischen Ämter der Länder und des Bundes, und
  • dem KfW-Gründungsmonitor, der auf Grundlage einer repräsentativen Telefon-Befragung von mittlerweile 50.000 in Deutschland ansässigen Menschen erstellt wird.

Detaillierte Angaben zu den Datenquellen für das Gründungsgeschehen in Deutschland finden Sie im Kapitel 2 des Mittelstandsmonitors.

Lektüre-Tipp: Im "Mittelstandsmonitor-Archiv" steht das aktuelle Gutachten als Volltext zum Download (PDF, 3,78 MB) bereit. Außerdem finden Sie dort die Berichte der zurückliegenden sechs Jahre.

Verfasst von Robert Chromow am 24.03.2009 11:44
http://www.gruendungszuschuss.de/?id=128&showblog=2655

Kommentare

Verfasst von Dirk am 26.04.2009 14:51

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